Cèrnagora

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Gürtel ſte>en zwei ſtets geladene Piſtolen und der Handjar, ein zwei Schuh langes, türkiſches Meſſer, als Hau- und Stichwaffe vortrefflich, aber auh zu allen häuslihen' Verrichtungen brauchbar, z. B. um Holz und Fleiſch zu hacen 2c. Die Füße vom Knie abwärts ſind im Sommer bloß, im Winter mit "wollenen Lappen bede>t. Vielfarbige geſtri>te Wollenfamaſchen de>en den Knöchel. Die untere Fußbekleidung bilden die bei allen iliriſ<hen Völkern gebräuchli<en Opanken (elaſtiſhe Sandalen), welche in einem Geflec:te aus Riemen von Ziegenhaut' beſtehen, Die bekannte rothe Kappe, ſchroarz verbrämt, iſ zu allen Jahreszeiten die einzige Kopfbede>ung. Der Kopf ſelbſt iſt von der Stirne aufwärts glatt geſdoren, am Hinterhaupte bilden’ die Haare einen furzen Zopf. Auf der linken Schulter hangt bei beiden Geſchlechtern zu allen Jahreszeiten die Struka, ein aus Ziegenhaaren verfertigter Shawl, eine Elle breit und fünf Ellen lang, an beiden Enden mit langen Franſen verziert. Dieſe Siruka, bei den gemeinen Leuten gewöhnli<h braun, bei den Vermöglicheren zierlich roth und ‘ſ{<warz gewirkt, dient zur Bede>ung eines Theiles des Oberleibes, vorzüglih aber der Waffen; im Regenwetter wird ſie ver Länge nach um die Schultern geſchlagen; des Nachts dient ſie als Déce. Die Weiber verfertigen dieſes Gewebe oft ſehr fein und zierlich, ſo wie auch die übrigen Kleidungsſtücfe. An Feſttagen tragen die Wohlhabenden über ‘dem Dberkleide " eine Jake ohne Aermel, von grünem, rothem oder ſhwar-