Cèrnagora

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zem Sammt, mit Seide ausgenäht, oft mit Pelz verbrämt. Eine lange türkiſche Tabakspfeiſe und eine Albaueſer - Flinte vervollſtändigen das Ganze. - Leßrere iſt fünf Schuh lang, die Schäftung mit Meſſing ſtark beſchlagen und oft mit Perlmutter eingelegt. Die Tracht der Weiber iſt niht ſo glei<förmig als jene der Männer. Die ärmere Klaſſe iſt nur mit einem langen Hemde, einem Gürtel, der wollenen Schürze und der® Struka befleidet; bei den Wohl? habenderen fann man Frauen, mannbare Jungfrauen und junge Mädchen dur<h den Kopfpugz unterſcheiden. Die Erſteren bede>en das platt geſcheitelte Haar mit einem an den E>en mit farbiger Wolle ausgenähten Tuche. Die Jungfrauen tragen darunter das rothe Käppchen, mit Münzen behangen, durch eine Nadel mit metallenem Knopfe oben befeſtigt. Die jungen Mädchen tragen einfach die rothe Kappe. Bräute ſegen “eine Art, Geflechte auf den Kopf, welches ganz mit Münzen dachziegelartig bede>t iſt, und in der Mitte dur eine Nadel in die Höhe gehalten wird. An den Seiten hängen ‘an kleinen Metalkettchen Sonne, Mond und Sterne herab, oder ſind in zwei lange Haarzöpfe verflochten, die na<h vorwärts herumhangen, wodurch bei jeder Bewegung ein Geräuſh wie Schellengeläute entſteht. Jn den Ohren ſte>en große Metallringe, eben? {ſo ſind alle Finger damit überladen, und um den Hals hangt ähnliches rauſchendes Geſchmeide. *FGewöhnlich ſind dieſe Zierrathen, auf die ſie viel halten, vou Meſſing, ſelten