Cèrnagora

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geln ſtark beſchlagenes Käſtchen hangt. Jn dieſem befindet ſi, äußerſt charafteriſtiſ< für die weibliche Eitelkeit, ein kleiner Spiegel, Zwirn, Nadeln und ähnlicher fleiner Hausbedarf. An einer Schnur hangt ein Schlüſſel, an einem Riemen ein Taſchenmeſſer und unter der linken Bruſt ſte>t ein {huhlanger Dolch an einer oft ſilbernen Kette befeſtigt, den man aber nur ſelten ſieht, weil ihn die Struka bede>t, die wie jene der Männer beſchaffen, nur etwas leichter ift. Jn einem buntfarbig von Wolle geſlohtenen Täſchcen, das am linfen Arme hangt, befindet ſi< das Strickzeug,, auch oft Eier, oder alles Gebrechliche was auf den Markt getragen toird. Die Schürze iſt mehr ein Schurzfell , ein vielfarbiger, in Rückſicht der Zeichnung {dn gewirkter Wollteppich, von halb ovaler Form, mit ſhuhlangen Franſen verbrämt. Die Strümpfe ſind von Wolle, die übrige Fußbefleidung iſ der der Männer ähnlih.‘—

$. 8. Uahrungszweig-

Viehzucht iſt der in Cèrnagora vorherrſhende Nahrungszweig.

Der Aterbau wird — dem Boden entſprechend — wenig betrieben. Doch wo Natur eine Handvoll Erde hinwarf, ſieht man au den Nomaden, völlig