Cèrnagora

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kunft wenig in dieſer Hinſicht erwarten, ſo lange der Stand des Handwerkers wie bisher ein verachteter und verſpotteter iſt. Von einem Kleidermacher z. B. ſagen die Montenegriner ſpottweiſe, er treibe ein weibiſhes Geſchäft. Jeder Schmiedt heißt ein Zigeuner und ſelbſt der Büchſenmacher, den ſie doch ſo nothwendig brauchen, genießt, weil au<h ex ſi< mit {mieden abgeben muß, feine größere Ehre. Uehbrigens fehlt es den Montenegrinern feineswegs an den nöthigen Anlagen zur Erlernung von Handwerken.“

Mit der Zubereitung des gelben Färbeholzes beſchäftigt ſih ein großer Theil der Hochländer. „Es iſt das Holz des auch unter dem Namen Perü>enbaum bekannten Strauches mit hellgrünen rundlichen Blättera, welcher in Menge auf den öſtlihen Gebirgen wächſt. Die Blüthen ſtehen in großen röthlichen Endriſpen beiſammen, wie verwirrte Haare, wovon der deutſhe Name kömmt. Das Holz iſ grünlich gelb und wird von den Montenegrinern entweder glei an Ort und Stelle, wo es gehauen, oder doch alsbald zu Hauje, ſo lange es noch friſ<h iſ, von der, nur zum Verbrennen tauglichen, braunrothen Rinde entblößt.“ Die Blätter werden zur Bereitung des Corduanleders beſtimmt.

Die Forellen und anderen Fiſche des Cèrnojevié=- Fluſſes, vorzüglich die Ukljeva, ein ſardellenähnlicher Fiſh, werden gedörrt oder geräuchert nah Dalmatien und Italien ausgeführt. Ueberhaupt haben es die Hochländer in der Räucherung des Fleis