Cèrnagora

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aus weiter betrieben wird, vornehmlih na<h Marfeille. Die Pflanze iſ ein hoher Strauch, halb Buſch halb Baum mit hellgrünen, rundlichen Blättern; nah dem Abblühen bildendie Früchie einen flo>igen Knäuel weitſhweifig! dünner röthliher Fäden, von weitem anzuſchauen wie ein röthlih geballter Nebel ; dieß mag auh der Grund ſein, weßhalb man in Teuftſchland, wo er einzeln hier und da in Kunſtgärten] vorkommt, dieſem Strauche den Namen Perückenbaum gegeben. Das Holz wird von den Montenegrinern entweder gleich an Ort und Stelle, wo es gehauen, oder doh alsbald zu Hauſe, ſo lange es noh friſ< iſ, von der Rinde, die nur zum Verbrennen taugt, entblößt, die Blätter aber, welche zur Bereitung des Corduan verwendet werden, fommen ebenfalls reihli<h zn Markte. Auch wird ein Holz, zanovet genannt, deſſen nähere Beſchreibung ih niht erfahren konnte, von Montenégro herbeigebraht, mehr aber no< von dem an einem nordöſtlihen Buſen der Bocche gelegenen öſterreihiſhen Orahovac, etwa: Nußdorf, indem der Ort ſeinen Namen erhalten von den häufig dort wachſenden Nüſſen (im Iliriſhen orasi, singul: orah). Jenes zanovet bedienen ſich vornehmlich die Büker gern in ihren Defenz verbrannt gibt es einen angenehmen Geruch; die Blätter, als Viehfutter gebraucht, follen der Milch und der Butter cinen gar lieblichen Geſchma> ertheilen, Einen anderen Haupthandels -Artifel bildet das geräucherte Hammelfleiſh, Castradina genannt, in deſſen Be-