Charakterologie
48 Die jyjtematijhen Typologien
Mit ausgezeichneten Beijpielen und vielen feinen Analyjen fährt Jajpers in diefer Weije fort, Einjtellungen zur Welt zu gliedern und gegeneinander abzuheben. — Dabei ergeben jich wichtige Unterteilungen bejonders dur) die „Entartungsformen”, die jeder Typ annehmen fan. Es gibt deren vier: 1. die Entartung ins Unedhte (beim Aftiven entiteht daraus 3. B. die prahlerijche Art, mit Begriffen um fich zu werfen, die das echte Aftive als wertvoll fennzeichnen: Derantwortung, Tat, Mut ujw.); 2. die Entartung ins Sormale, die „Sormalijierung” (das ijt beim At tiven die leere Gejchäftigfeit, das Tun nur um des Tuns willen); 3. jtellt es eine Entartung dar, wenn die Einjtellung nicht reif und ausgeprägt, jondern verihwommen, unreif, vermijcht mit allen möglichen anderen eingenommen wird. Und 4. find die Derabjolutierungen Entartungen, denn da alle Einjtellungen erjt zujammengenommen die menjdlidhe Totalität ergeben, jo gerät das Leben in eine Sadgajje, wenn eine diejer Einjtellungen zur allein jeligmahenden erhoben wird. (Die gejunde Zujammenfügung der jeweils Haren Einjtellungen bedeutet aber nicht Dermijhung im ungeflärten Zujtand, — was vielmehr die dritte Entartungsform daritellt.)
Jajpers bezieht ferner die allgemeinjten Krijen des Lebens ein, die jogenannten „Grenzjituationen“, wie er jie nennt. Es gibt deren vier: Kampf, Tod, Zufall, Shuld. Entiprehend ihrer Allgemeinheit zeigen aud die Einjtellungen zu ihnen allgemeine Charatterhaltungen: wie der Menjch ich zu der Tatjache des ewigen Kampfes im Leben jtellt, wie er das Saktum der Dergänglichkeit erträgt (der Tod ijt die frajjeite Sorm), wie er damit fertig wird, daß wir alle immer aud) dem Zufall preisgegeben find, dem „blinden Schidjal”, — und wie wir uns mit unjeren Schulögefühlen abfinden, — das find allgemeine Probleme, nad) deren Töjungs= tihtungen fich Einteilungen der Charaktere ergeben.
Kritik.
So jteht die charafterologijche Bedeutung der Jajpersihen Typen auber Stage, die durch) eine Sülle ausgezeichneter Beijpiele und durch tiefgreifende Wertungen noch erhöht wird. — Und dennoch bleibt audy dieje an jid) gewiß allgemeine Perjpeftive nod) recht im Speziellen. Und das hat jeinen Grund darin, dat wohl die objeftive Situation (Stellung des Menjchen in Welt und zur Welt, Hineingeitelltjein in die vier „Grenzjituationen“) allgemein ijt, daß aber erlebnismäßig eine ausgejprodyene WeltanIhauung durchaus nicht etwas „allen Menjchen Gemeines“ ijt. Nur jehr wenige Menjchen fommen zu einer in diefem Sinne flaren Stellung zur