Das Leben des Fürsten Milosch und seine Kriege : mit dem Bildniss des Fürsten und einer Charte von Serbien

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tär in der Volkskanzlei war, verſchiedene Ränke an und ſuchte eine große Feindſchaft zwiſchen M ilo#\c< und Mo ler zu errregen. Ju der Verſammlung zu Belgrad, am Georgi-Tage 1816, geriethen dieſc beide in einen heftigen Streit ; dann ſtand Miloſch auf und ſagte zu den übrigen Kneſen: „Bis jeßt Brüder war i< euer Oberhaupt, von nun an wird es Moler ſeyn!“ Kaum hatte er dieſes geſagt, als die Kneſen , beſonders die der Schhumadia und die, welche jenſeits der Morawa wohnten, aufſprangen, über den M ol er herfielen und ihn zu \{<lagen und zu binden anfingen. Als Molers Freunde dies mit anſahen, erſhra>en ſie und wagten kein einziges Wort zu ſagen. Hierauf wurde Moler gebunden dem Paſcha zur gefänglichen Haft übergeben , den folgenden Tag ſein Todesurtheil zuerſt von dem Metropoliten Nikſchitj, dann auch von den übrigen Kneſen unterſchrieben und der Paſcha aufgefordert, ihn hinrichten zu laſſen. Da entſchuldigte ſich der Paſcha anfangs auf eine freundliche Weiſe, wahrſcheinlich , weil ex Moler ſpäter einmal gegen M il o\< zu gebrauchen gedachte. Da jedoch Alle ſchrieen: „Entweder wir oder er!“ \ſo befahl der Paſcha , ihn des Nachts zu erwürgen. Schon glaubte Nikſ\ch itj, es ſci beinahe Alles vollbracht, als er über Waljewo nah Schabaß ging und des Nachts am 16. Juni vón einigen Hajducken ermordet wurde. So blieb denn M il o \< ſowohl nah ſeinen Verdienſten, als nah dem Willen des Volkes, das erſte Oberhaupt der Serbier. Auf der Verſammlung in Belgrad am 6. November 1817 beſtätigten