Das Nordlicht. Bd. 1-2

D: Taggerüst steht jetzt in Flammen, Die Ordnungswelt scheint zu verlohn, Profile, die von Phöbos stammen, Entweichen vor Hephästos’ Thron.

Den Marmor haben Abendstrahlen Im Zirkus bis aufs Blut verletzt, Und heiser wird von Marterqualen Voll grauser Lüsternheit geschwätzt.

Ein Schiffer spricht dabei von Feuern,

Die er auf Masten oft erblickt,

Und sagt: »Dann muß man furchtsam steuern, Da sie ein Gott zur Warnung schickt !«

Auf einmal wird es auch, als schwirrten Arenaflammen hin und her;

Sie fallen auf, und stille Hirten Erschreckt ein irres Lichterheer.

Das Abendblut ist abgewaschen. Der Himmel sieht getigert aus. Jäh wird die Nacht Rom überraschen, Doch lähmt sie nicht den Zirkusbraus!

Noch suchen Reiche mit dem Schmuck zu protzen Und halten Wertsachen ans Licht, Geschmeide, die von Feuer strotzen,

Behalten Diebe lang in Sicht.

Auf einmal glimmt der Himmel röter, Die Sterne scheucht ein Glanz zurück, Doch schimmern nur die Christentöter In ihrem Ruhm und Schlächterglück!

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