Das Nordlicht. Bd. 1-2

Die Weiber, die mit Lümmeln flüstern, Sind bleich und meistens geil und dick Und haschen mit dem Buhlen lüstern Noch eines Christen Sterbeblick.

Das letzte Augenlichtgefiacker

Erfreut sie, weil es Wut erwühlt;

Dann wird, beim Bacchanal, der Racker Und Metzen Sinnenlust gekühlt!

Nun sind der meisten Menschen Züge Bereits vertiert und schweißbedeckt, Doch keiner sah noch zur Genüge, Wie Tiger Menschenblut geleckt.

Im Zirkus liegen lauter Leichen.

Die Opfer haben ausgezuckt.

Die satten Bestien aber schleichen Durch Leiber, die sie halb verschluckt.

Es schließt das Leid, in Liebestriften Des Jenseits, unsre Lust mit ein: Das Unheil, das wir boshaft stiften, Macht unsre Opfer froh und rein.

So zieht denn hin, ihr tapfern Christen, Dem Märtyrer ist Licht bestimmt!

Wozu ein blasses Leben fristen,

Wenn dort, in euch, das Lamm erglimmt?

Die Menschen sind vergangne Schafe, Die der Zerstörer wild zerstreut, Dort ferne, hinterm Grabesschlafe, Erscheint der Hirt, der uns erfreut!

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