Das Nordlicht. Bd. 1-2

Den Wald jedoch durchdringt der Klang von jenes Jünglings Dichtung:

Stets zittern Silberblätter mit, als ob sie Wind bewegte,

Und jeder Ölbaum birgt bereits dort dieser Rhythmen Richtung.

Dort ists, als ob der nächste Tag sich langsam mondwärts regte: Gespenstig schien mir jeder Baum, vor dem sein eigner Schatten, Zu Mittag wie um Mitternacht, sich dünn zur Ruhe legte!«

Als eines Morgens, noch im Lenz, fromm auf Toskanas Matten,

Die Pilger ihrem Heimatland gar frei und munter nahten,

Da wollte mancher einer sich gar lange Rast gestatten.

Sie warfen ihre Stäbe weg und gruben mit dem Spaten Im Wald nach einem Wurzelstrunk, der wulstig wär und knotig, Und bei der Arbeit konnte dann ein Lied zumeist geraten. Nicht immer war es kunstgerecht, nein schwulstig oft und zotig, Noch trugs in sich dasrohe Maß verknorrter Wurzelknoten Und sprühte voll von Übermut aus seiner herben Gotik.

Es wußte nichts von Silbenzahl, von steifen Kunstgeboten,

Und gab sich selbst den neuen Guß, den Leib, der ihm behagte.

Der Druck blieb dann als Werk zurück. Die Flammen, die entlohten!

Ja, alle Schöpfung, die bestand, das heißt, dem Stein entragte,

Vermied allein den Untergang, denn Dasein ist das Leben,

Doch blieb sie nur dem Tode gleich, der, was sie schuf, verjagte.

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