Das Nordlicht. Bd. 1-2

Die Heimfahrt ging den Wanderern nun rasch und gut vonstatten,

Ein Jüngling, der mit ihnen zog, erzählte dann im Norden: »Italien wollte einen Blick mir in sein Herz gestatten!«

Er sprach: »Ich bin in jenem Land ein neuer Mann ge-

worden! Dort spielte, nackt und wunderbar, ein Jüngling auf der Leier, Der Schwestern neun umrauschten ihn und lauschten den - Akkorden. Gar rhythmisch um den Leib gewellt, umwallten sie die Schleier: Sie wogten sacht wie Fliederduft und ließen sich nicht haschen, Auch war ihr Anblick leicht verwischt, wie nur ein Hauch im Weiher.

Dann konnt ich sie, beim Tanze, oft im Mondlicht über-

raschen:

Mit Feuerklängen schmücken sie die rauschenden Gewänder, Und Wirbel schlingend streut ihr Schritt Geglüh aus Faltentaschen.

Mit Funkelpracht umgürten sie im Schwung die Schleierränder, Dann ists, als ob die Klänge rings zu Gluten übersprühten Und so ihr Erdenfeuer sich mit jedem Takt veränder!

Umhaucht ist jener ferne Hain von Oleanderblüten, Olivenwälder dehnen sich noch weithin um die Liehtung, Um ihr Geheimnis vorderhand noch eifrig zu behüten.

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