Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
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leßte Forderung mäßigte, ein anderer Bürger, Namens Jungwirth, dahin, daß bloß die Dienerſchaft des Adels für die Armee ausgehoben werden ſolle ; dieſe ſei bisher vor der Rekrutirung ganz geſchüßt geweſen, da man doch ohne alle Schonung dem Bürger oft die zu ſeinem Gewerbe brauchbarſten Leute weggenommen habe, ungeachtet die Bedienten und Lakaien die unnüßzeſten Menſchen im Staate ſeien.
Graf Saurau erwiederte, es ſei ſchon der Befehl gegeben worden, daß die herrſchaftlichen Bedienten als Rekruten ſollten ausgehoben werden ; auch habe man Anſtalt getroffen, daß ſich kein Adelicher mehr aus der Stadt entfernen dürfe, und von heute an bekäme keiner mehr einen Paß. Ungeachtet dieſer Zuſage entfernten ſch jedoch die meiſten Edelleute, und in jeder Nacht fuhren einige Wagen voll flüchtiger Ritter, Freiherren und Grafen in vollem Galoppe davon.
Am 4. April Morgens verbreitete ſich das Gerücht, der Friede ſei geſchloſſen. Allgemeiner Jubel erſchallte durch die ganze Stadt , und Einer erzählte dem Andern voll Vergnügen dieſe Neuigfeit, oder ließ ſ< dieſelbe, wenn er ſe auch neun