Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
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Mal gehört hatte, zum zehnten Male wieder erzählen. “Aber bald trat ängſtliche Beſtürzung an die Stelle der Freude, als man Nachmittags an allen Kirchthüren ein Plakat angeſchlagen fand, in dem der Kaiſer dringend Alle und Jede zur Vertheidigung der Stadt aufforderte.
Am 5. wurden die Studenten der Univerſität zur Vertheidigung des Vaterlandes aufgerufen. Die Profeſſoren Zeiler und Watterot bezeigten ſich bei dieſer Gelegenheit am eifrigſten , den patriotihen Enthuſiasmus der ſtudirenden Jugend anzuflammen. Alle diejenigen, welche Stipendien genoſſen, mußten ſi einſchreiben laſſen; den übrigen wurde es frei geſtellt, ob ſie die Zahl der Vertheidiger des Vaterlandes vermehren wollten oder nicht. Fünfzehnhundert Muſenſöhne folgten der Trommel , darunter viele, welche ihre Waffen faum tragen konnten, obgleich das Studentenkorps mit leichtern Gewehren verſehen worden war. Alle, welche ſh bereit erklärt hatten, dem Feinde entgegen zu rü>en, zogen unter Muſik und Geſang, den Profeſſor Watterot an ihrer Spiße, durch alle Gaſſen der Stadt nach der Burg, wo beide Majeſtäten auf dem Balkon erſchienen, mit den