Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
= 842 = einzulöſen, \o" wollte doch von dieſem Augenblicke an niemand mehx gerne Bankozettel einwechſeln; man gab ‘höchſtens die ſchle<te Münze der Zwölfkfreuzerſtücke dafür.
In dieſer gefahrvollen Lage gab Deſterreich den größten Beweis von ſeiner Anhänglichkeit und Liebe gegen den Monarchen. Das Aufgebot auf dem Lande “hatte den beſten Erfolg. Von allen Seiten! ſtrömten bewaffnete Scharen herbei, das Vaterland: zu vertheidigen, und in Zeit von vierzehn Tagen waren beinahe zweimalhunderttauſend Bewaffnete verſammelt; ob durhgehends ſtreitbare, hätte die Folge lehren müſſen, wenn es zu ernſthaften Auftritten gekommen wäre. Die Studenten und das wiener Aufgebot zogen unter dem Zulauf von tauſend und aber tauſend Menſchen am 17. April gegen eilf Uhr, obgleich alle ſchon um fünf Uhr Morgens verſammelt waren, dem Feinde entgegen und bezogen zwei Meilen von Wien ihre Standquartiere. Es war ein beſchwerlicher Tag für dieſe Leute. Sie mußten den ganzen Tag faſten; denn ſie rü>ten erſt ſehr ſpät, manche um Mitternacht in ihre Standorte ein.
Da Alles ſh beſtrebte , mit ſolchem Eifer und