Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
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Muth dem Vaterlande zu dienen, wollten die öſterreichiſchen Landſtände auch das Ihrige thun, [um dem Monarchen ihre Treue und Anhänglichkeit zu beweiſen. Auch ſie errichteten, zwar ganz zuleßt;, ein Korys ‘unter dem Namen „Ständiſche-, Freiwillige“, in welches einzutreten der Adel, Leute aus den Dikaſterien und „andere aus der höhern Mittelklaſſe eingeladen wurden. Die adeligen Freis willigen erhielten täglich einen Gulden Sold und fünfzig Gulden zur Anſchaffung der Uniform; die bürgerlichen dreißig Kreuzer Sold und fünfundzwanzig Gulden zur Equipirung. So ſehr dieſes Korps vor Begierde brannte, mit den Franzoſen anzubinden, ſo fand es doh keine Gelegenheit, Proben ſeiner Tapferkeit abzulegen. Es kam nicht einmal dazu, wie das übrige Aufgebot, einige Meilen zu marſchiren, ob es gleich auf das dringendſte bat, man möchte es doh wenigſtens vor die Linie rü>en laſſen, damit es auch ſagen könne, es ſei ausgerü>t. In Wien nannte man es ſpottweiſe die patriotiſche Nachgeburt.
Während man Anſtalten zur Vertheidigung traf und Requiſitionen aller Art ausſchrieb, unterhaus delte man fortwährend wegen des Friedens, ſo