Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
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ren, um die Unkoſten des erſten Jahres ‘zu bez ſtréiten. {
Da “der “Krieg nicht“ die gehoffte Wendung nahm, und die Einwohner ‘der Monarchie ‘durch ihre ‘anſehnlichen Geſchenke bewieſen, wie geneigt ſie wären, die Unternehmungen ihres Kaiſers zu unterſtützen, da die Stadt Wien ſogar ein eigenes Freikorps unter dem Namen des“ öſterreichiſchwurmſerſchen auf Subſkription errichtete, ſo wagté man es endlich, 1794 ein freiwilliges Kriegsdarlehen auszuſchreibei, und lud Alle“ und Jede zur Theilnahme an demſelben ein, unter der Bedros hung, daß“ diejenigen, welche weniger leihen würden, ‘als ſie könnten, um den“ doppelten Betrag geſtraft“ werden ſollten. È j
Aber ſelbſt dieſes Darlehen, #o bedeutende Summen es ‘einbrachte, und die ‘fortdauernden freiwilligen Beiträge waren nicht ergiebig genug, die Kriegskoſten zu beſtreiten, welche" ſich jährlich auf ‘beinahe vierhundert Millionen Gulden belaufen haben ſollen. Schulden mußten auf Schulden gehäuft! werden, "und Deſterreichh nahm Gelder, wo" ſte nur“ immer“ zu ſeiner Verfügung geſtellt wurden, zu höhern Zinſen auf, als es je zuvor