Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
Perſonen „- deren gute Geſinnungen ich kenne, den Zutritt zu geſtatten; aber mein Schwur verbietet mix, dir deit Namen eines einzigen Bruders zu nennen. Begnüge dich mit dem, was du ſ\ahſt und hörteſt. “
„Ueber euh Männer! “ erwiederte ſie. „Warum haſt du meine Neugierde gereizt, wenn du ſie nicht befriedigen willſt? Doch warte: nur, ich werde nicht ruhen, bis ich erfahre, wer der finſtere Menſch iſt, der ſo ausſieht wie der Teufel im Mährchen, und der ſchöne Novize, oder wie ihr ihn ſonſt heißt, und der Bruder Gallus, der nach Paris geht. Ach, wie beneide ich ihn!“
„Da thut es mir leid, daß ih nict lieber dich in Vorſchlag gebracht habe. Laß es gut ſein, Mädchen, und komm? in den Saal zurü>k. Jch muß die Loge ſchließen. “
Eine Klingel rief alle Brüder in den Saal zurü>, und der Meiſter vom Stuhl ſprach folgendes kurze Gebet, welches die Verſammelten ſtehend und mit unbede>tem Haupte anhörten :
„ Geiſt der Welt, der du in der Unendlichkeit wohnſt , gieb, daß wir dix ähnlich werden , frei und wiſſend wie du! Deffne die Augen den Ver-