Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
blendeten , welche die Welt in Sklaverei halten, und laß ſie alle Menſchen als ihre Brüder erkennen und lieben!“ ¡
Darauf bede>ten ſich Alle, und verließen das Haus. Auch” Anna und ihr Begleiter entfernten ſ<, und ſchritfken \{hweigend durch die dunkle Nacht. Auf ihrem Wege kamen ſe am Palaſte des Fürſten Löwenſtein vorüber, deſſen Fenſter glänzend beleuchtet waren.
„Da oben mag es luſtiger zugehen als bei eu< in der Loge,“ ſagte Anna.
„Die Mäuſe freuen ſh über den Tod der Kate,“ erwiederte ihr Begleiter. „Nur Geduld !“ rief er dann heftiger aus, und warf einen Blick des Zornes auf die prächtige Equipage, die ihn eben auszuweichen zwang — „auch euch wird die Nemeſis ereilen; auh wir werden einen 14. Juli, einen 4. Auguſt haben; auch ihr werdet eu<h vor dem Volke demüthigen oder euern Hochmuth, eure Unwiſſenheit und euer ſelbſtverſchuldetes Unglück in der Fremde zur Schau tragen müſſen. “
« Kennſt du den Fürſten ? “ fragte Anna.
… Nein, ih trage auh kein Verlangen darnach. “