Der Künstler zwischen Westen und Osten

I90 Jakob Böhme

wurde. Böhme hat eine Tafel aufgestellt, worin er die Stadien der menschlichen Entwicklung schildert. Der aus der „Tinktur“ stammende Mensch lebte ehemals in einem Zustande, den Böhme „Adam im Paradeiß“ nennt. Es folgte der Fall durch die Verführung des Satan. Und die Erlösung durch Christus.

Man muß sich vorstellen, wie die Jünger Böhmes sich in diese Tabelle, Tag für Tag, versenkten, um die „mentalische Sprache‘ verstehen zu lernen, die im „goldenen Zeitalter“ gesprochen werden wird: den Ruf Christi, in die „Liliengärten“ zu kommen.

Zwischen den gekreuzten Flügeln bringt ein Engel mir ein Bild. Nur die Liebenden entsiegeln, sagt er, diesen güldnen Schild.

Von dem hohen Wolkensitz schleudert Gott, der Vater, Jahve, den gezackten Feuerblitz.

Eva bückt sich, betet Ave.

Pflückt von einem Gilchenbeete einen sanft geschwungnen Zweig, £leht in heiligem Gebete: Tiefer, Herrlicher, dich neig’.

O© wer ist der lichte Ritter,

dem sie ihre schöne Seel’ weihte, welcher durch Gewitter nahte? Das ist Michael.