Die die Grundlagen der Physiognomik

hier ist das Zentrum, hier sitzt der Trotz der Seele, von welchem Eckhart spricht, hier deren Angst, die Eifersucht. Der Eigenwille noch mehr als der Eigensinn. Dieser Eigensinn ist nämlich wie die Eitelkeit über das ganze Gesicht verteilt. Verschieden auch nach Rasse und Nationalität. Der Deutsche hat ihn im Nacken sitzen, weshalb der Eigensinn gerade bei ihm oft mit Tiefsinn zusammengeht, mit Humor. Damit hängt gewiß auch die größere Heimlichkeit und Verstecktheit, das Unklare, Trübe seiner Eitelkeit zusammen. Der Engländer hat ihn im Kinn vorn; seine Eitelkeit ist dementsprechend Snobismus, Strebertum, flach. Von der Eitelkeit des Franzosen ließe sich sagen, daß sie leichter eine Verbindung mit dem Genialen eingehe als bei anderen Nationen (Balzac). Die Eitelkeit des Franzosen ist dann oft nur das andere Gesicht, das Weibliche des Eigensinns. (Beide zusammen bilden das zuweilen Äffische an ihm.) Der Jude hat den Eigensinn gleichmäßiger über das Gesicht und den Schädel verteilt. An keinem anderen Gesicht kann der Eigensinn zugleich so sehr Ausdruck des Ganzen sein, eigener Sinn. Wie beim Franzosen Genialität und Eitelkeit, so fließen beim Juden Vernunft und Eigensinn leichter als bei anderen Rassen zusammen (Spinoza). Die

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