Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

(Fortſetßzung.) : i

Unbeirrt dauerte der deutſhe U-Bootkrieg (ſiehe die

Bilder Seite 98 und 99) an; die gewünſchte Entlaſtung dur< Siege auf dem Lande war den Engländern an der deutſchen Weſtfront niht geglü>t. Deshalb bemühte ſih der engliſhe General Plumer, der gelegentlih mit dem Einſaß von Kavallerie ſhon bittere Erfahrungen gemacht hatte (ſiehe untenſtehendes Bild), ſ<were Geſhüße na<

vorn zu ziehen, um dur<_ deren überwältigendes Feuer

die deutſhen Stellungen zu zermürben. Doch die Deutſchen fanden währenddem Zeit zu entſprehenden Gegenmaßnahmen. Erkundungstruppen wurden von ihnen Zur Feſtſtellung der Stärke der feindlihen Truppen und des Fortſchritts der Angriffsvorbereitungen der Gegner vorgeſhi>t, und Flieger waren Tag und Nacht unterwegs. Insbeſondere unternahmen die deutſhen Flugzeuggeſ<wader zahlreihe Flüge. So griff in der Nacht zum 3. Juli ein Geſhwader das engliſhe Munitionslager bei Aire mit

3600 Kilogramm Bomben an. Andere Geſhwader warfen

am Nachmittag des 3. Juli 2500 Kilogramm Bomben auf die Bahnhöfe Chauny, Tergnier ſowie auf franzöſiſche Truppénlager im Aisne-= : tal, weitere 800 Kilo- i — > gramm Bomben auf feindlihe Waldlager bei Craonne. Jn der Naht zum 4 SUN grif ein Bombengeſhwader die Induſtrieanlagen von Pompey im Nancybe >en an und warf insgeſamt 6500Kilogramm Sprengmunition auf das Ziel. Jn der Zeit von elf Uhr bis drei Uhr nachts folgte ein Angriff dem anderen. Der Erfolg zeigte ſi< in einem ausbre henden großen Brande. Dabei erhielt au< eine Muúni=tionsfolonne einen Volltreffer. Jhre Wagen flogen hintereinandermit hellem Feuerſchein in die Luſt (ſiehe Bild Seite 100/101). Der Angriff fügte den für die ſranzöſiſhe Kriegsausrüſtung überaus witigen Eiſen- und Hüttenanlagen bedeutenden Schaden zu und traf die feindlißhe Kriegswirtſhaft um ſo härter, als die Betriebe im Nancyer Induſtriebe>en ſhon mehrfach durch die deutſhen Fliegerangriffe auf Tage hinaus ſtillgelegt worden waren. Auch die deutſchen Kampfflieger waren wieder ret tätig. Rittmeiſter Manfred v. Richthofen beſiegte am 26. Juni ſeinen 56. Gegner im Luftkampf, und gleihzeitig hoß Leutnant Allmenroeder, der einige Tage vorher den Orden Pour le Mérite erhalten hatte, ſeinen 80. Gegner ab. Leider fiel Allmen= coeder am Tage darauf ſelbſt im Luftkampf. Die BeobachtungsfliegerklärVIL Band. E

ten die Abſichten der Gegner auf, und Artilleriefliegevr leiſteten ihren Batterien wertvolle Dienſte.

In großem Umfange wurde an der flandriſhen Front au< von Meldehunden (ſiehe Bild Seite 112) Gebrau< gemacht, die ſih ſo furchtlos zeigten, daß ſie unbekümmert um den Shlahtenlärm und die re<ts und links von ihnen einſhlagenden Granaten ihre Auſträge ausführten und Meldungen in die vorderen Linien und aus dieſen brachten.

Die Aufrechterhaltung des heftigen Artilleriefeuers in Flandern und um Arras konnte niht darüber hinwegtäuſchen, daß die Feinde mit großem Einſaß und Verluſt an Gerätèn. und Menſchen nur Zeit für die Vorbereitung neuer Angriffe gewinnen wollten.

Die Deutſchen benußten aber wie immer ſo auh jeßt dieſe Zeiten verhältnismäßiger Ruhe, ihnen wertvoll erſcheinende Stüde der Stellungen zurü>zuerobern, die ſie während der großen Stürme ihrer Gegner verloren oder aufgegeben hatten. So gelang ihnen am 18. Juni öſtlih von Monchy die Wiederbeſeßzung von Gräben, die ſeit

Engliſche Reiter bei. Meſſines. - Nah einer Originalzeihnung von Frit Koh-Gotha.

den Kämpfen am 14. Juni in Feindeshand geweſen waren.

LR ENA

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