Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

98 e Jlluſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Andere deutſhe Truppen ſtießen an der Arrasfront und in Flandern in die feindlihen Gräben vor und braten Gefangene daraus mit zurü>; eine mutige und glüd>liche deutſ<he Patrouille fing bei Croiſilles 17 Mann, dur die die deutſhe Führung erwünſchte Aufklärungen über den Gegner erhalten fonnte. .

Die deutſche Artillerie ſeßte an der flandriſhen Front

die Bekämpfung dex feindlihen Batterien mit guter Wirfung fort. Die rieſigen deutſhen Flahbahngeſhüße, die ſhon während der engliſhen Hauptangriffe im Douvegrund ihre großen Geſchoſſe von der Flanke her immer in die dihteſten Haufen der Feinde geworfen hatten und dieſe durheinanderwirbelten (ſiehe Bild Seite 105), nahmen nun Tag und Naht — ebenfalls von der Flanke her die Verbindungswege und die neuen Stellungen der Feinde unter Feuer. Aus etwa elf Kilometern Entfernung tonnten die großen, im Raume von Lille vorteilhaft aufgeſtellten Geſhüße mit den langen Rohren äußerſt wirk-

Graben, wo ein großer Teil der Beſazung niedergemadt

- wurde; elf Engländer gerieten dabei in Gefangenſchaft.

Tags darauf verbreiterte die engliſ<he Artillerie ihren Wirkungsberei<h no<h und belegte au< die Räume von Oppy, zwiſchen der Scarpe und Bullecourt, und andere Abſchnitte mit ihren Geſchoſſen. Dicht ſüdli<h von der

Scarpe ſchi>te der Feind wieder Abteilungen zu exrfolg=-

loſen, aber verluſtreihen Angrifſen- vor. Bei Gavrelle holte eine deutſhe Patrouille aus einem engliſhen Graben Gefangene und ein Maſchinengewehr. An dex flandriſhen Front unternahmen Neuſeeländer bei Warne=ton mit ſtarken Kräften eine Erkundung. Sie kamen bis an die deutſ<hen Stellungen, gerieten dort in ein mörderiſhes Feuer und fielen ïn großer Zahl deutſchen Handgranaten zum Opfer. Jhre Reihen wurden ſo ge=-

lihtet, daß die ſ<hwahe deutſhe Beſazung im vorderſten Graben no< einen Gegenſtoß ausführen, dabei 16 Ge_fangene machen und ein Maſchinengewehr erbeuten Tonnte.

hindern. — :

_ Südweſtlih von Lens flammte am 19, Juni auf dem Nordufer des Souchezbaches ein ſtärkerer engliſcher Entlaſtungsangriff auf. Die Flügel der feindlichen Angriffs-= haufen wurden mit Abwehxſeuer ſo kräftig überſchüttet, daß ſie ſehr bald kraftlos zurüfielen. Jn der Mitte aber bohrten ſih die Feinde keilförmig in die vorderſten deuthen Linien ein und machten ſih daran, die Einbruch-

ſtelle zu erweitern. Jhre Anſtrengungen wurden jedo<

durh- einen rehtzeitig einſeßenden deutſchen Gegenſtoß ſo gelähmt, daß auc feindlihe Verſtärkungen die Lage niht weiter zugunſten der Engländer verbeſſern konnten.

An der Arrasfront beſchoſſen die Engländer am 22. Juni mit beſonderem Nachoru> dur< zuſammengefaßtes Feuer | mittlerer und \<werer Kaliber die deutſ<hen Stellungen bei der Höhe 70 öſtlih von Loos. Jn dieſem Abſchnitt ging nah kurzem Feuerüberfall au< ein deutſher Stoß= Er gelangte troß des

trupp zu einer Erkundung vor. a : Widerſtandes der Feinde bis in den gweiten engliſchen

Prinz Heinrich vou Preußen auf einem in den Heimathafen wieder einTaufenden deutſchen U-Boote.

ſam die engliſchen Angriffsvorbereitungen ſtören UND

AS

Die deutſche Gegenwirkung war hier an dieſem Tage au< in der Luft beſonders lebhaft und erfolgrei<h. Als

“deutſche Flieger gegen halb drei Uhr nachmittags einen

Angriff gegen die feindlihen Feſſelballone richteten und drei davon abſchoſſen, retteten ſih aus neun anderen feind=-

_lihen Ballonen die Beobachter durch Abſprung mittels

Fallſhirmes vor dem Verderben (ſiehe die Kunſtbeilage).“ Dadur<h wax innerhalb kurzer Zeit in einem weiten Abſchnitt eines wichtigen Frontteiles die geſamte engliſche Luſtbeobahtung entfernt worden, was der deutſhen Ar-

_tillexie Gelegenheit zu beſonders na<drüdli<her Beſchie= ßung der feindlichen Batterien gab.

Dieſe geſteigerte Artillerie= und Luftkampftätigkeit war

das - Vorſpiel zu größeren | Jnfanteriekämpfen. In DEX

Nacht zum 29. Juni hielten die Feinde die deutſchen

Stellungen im Lensbogen für ſturmreif, na<hdem ſie fie.

| ſeit dem 28. Juni ſe<s Uhr abends no<mals mit allen

Kalibern von Hullu bis- nah Gavrelle beſchoſſen hatten. Das ſtärkſte Feuer lag auf den Stre>en Hullu<h—Méricourt und Fresnoy—Gavrelle und [<hwoll gegen aht Uhx abends

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