Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17. 99

zu äußerſter Wucht an. Nördlich und ſüdli< von Lens exfolgte wenige Zeit ſpäter der erſte feindlihe Vorſtoß. Die deutſhe Artillerie nahm die Sturmwellen nah Süden und Norden | hin wieder unter Flankenfeuer, Ma= | ſhinengewehre [pien ihre Geſchoſſe | nah allen Seiten auf den Feind, und die Kämpfer in den Gräben erwarteten die gelihteten feindlihen Reihen mit Handgranaten. Wo an einzelnen Puntten das feindlihe Feuer die Verteidiger geſ<hwäht hatte, |o daß ſie dem Anſturm auf die Dauer niht gewahſen waren, mußten die Engländer dah dem Gegenſtoß deuther Reſerven wieder weichen. ZU den ſeitlihen Stößen von Norden und Süden her fügten die Feinde \hließlih auh no< einen Sticnſtoß unmittelbar gegen Lens, das ebenſo wie St. Quentin dauernd unter feind_lihem Feuer lag (ſiehe Bild Seite 10 Längs der Straße nah Arras beſtürmte der Feind mit großem Kraftaufwand die deutſchen Linien. Dort “angekommen, mußte er zu ſeinem Erſtaunen bemerken, daß die Stellungen längſt geräumt waren und ex einen Stoß in die Luft geführt hatte. In den erbitterten Arrasſh<hlahten des Jahres 1917 war dieſer Frontteil von den Deutſhen zwar immer gehalten, ſ<ließli< aber auſgegeben worden, weil er ni<t mehr Gelegen=heit genug zur Einrichtung beſonders

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Phot. Buja.

haltbarer Verteidigungſtellungen bot. Begegnung zweier deutſcher U-Boote auf hoher See. Sie haben ſi< zwe>s Übernahme von

Die Deutſchen zogen deswegen ihre Truppen zurü> und ließen in dieſem völlig zerſtörten Teil ihres Grabenneßes nur eine ganz

fleine Beſaßung,- die die Aufgabe hatte, den Feind über |

die Vorgänge möglichſt im unklaren zu halten, was vollfommen gan A Nördlich von Lens kamen die Feinde mit ihren um-

faſſenden Anläufen nux in ein eines Stü eines deut-_

hen Grabens, von wo ſie aber in

Materialien längſeits gelegfe.

zweiſeltſten engliſchen Maſſenſtürme gegen Ende Juni. Um ſo eifriger waren die Deutſchen dabei, ihren Geg=-

nern die wichtigeren, in verluſtreihen Kämpfen erzielten Gewinne wieder zu entreißen. -

Ein weſentlicher Teil der Champagnefront mußte fortan dur die Franzoſen wieder beſeßt werden, weil es ſih als

blutigen Nahkämpſfen wieder vertrie-= ben wurden. Unter fortwährender Zuführung | friſher Streitfräſte er-= reihten die Feinde zwiſhen dem Weſtrand des Parkes von Oppy ünd “der Windmühle von Gavrelle eïnen Vorteil dur eine Vorverlegung ihrer Stellungen. Das war der ganze Gewinnt des ereignisreichen Tages: ein _Grabenſtü> von 1000 Metern Breite, das ſeit zwölf Tagen ausgiebig beſchoſſen worden war und Tauſende von Toten und Verwundeten gekoſtet hatte. Der neue, lange vorbereitete Anſturm gegen den Lensbogen mußte als geſcheitert gelten. E In der franzöſiſ<en Armee breitete ſih na< dem Mißlingen der leßten großen Aisneangrifſe eine Stimmung von unzweifelhaſter Kriegsmüdigkeit aus, die ſi<h in ſo ernſten Formen Luſt machte, daß troß der ſtrengen franzöſiſhen Zenſur ſhließli< au< eine Stellungnahme der Zeitungen der verſchiedenen Richtungen niht mehr unterdrü>t werden tonnte. Daráus war zu ſchließen, Daß große Teile des Heeres rüdhaltlos ihrer Kriegsmüdigkeit Ausdru> gegeben hatten und die Friedenforderer unter den Soldaten Tag für Tag Anhänger gewannen. Das erklärte zum Teil die auffallende Zurü>haltung dex Fran- -

zoſen ſelbſt zu den Zeiten der ver-

Übernahme von Toxpedogeſchoſſen an Bord eines deutſchen U-Bootes auf See.

Phot. Bufa»

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