Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

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Illuſtrierte Geſchihte des Weltkrieges 1914/17.

Angriffs. Zwar zeigte der Ruſſe noh kein [<hweres.

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Geſhüß, zwar verteilte er ſein Einſchießen auf ſo lange Zeit und ſo flug, daß es gar niht bedroh=lih ausſah, aber ex vermohte ni<hi mehr Zu täuſchen. Als in der Morgenſrühe des 80. Zunis das Trommelfeuer losbra<h, fam es niemand un-=erwartet. : E Nur wax man allerdings wenig angenehm überraſht über dieſen „weſtliGwen“ ODrfan, Dex nun niederpraſſelte. Sol<he Mengen namentli< __ ſ\<wexen Geſhüßes hatte fein Menſ<h den Ruſſen - zugetraut. Und wie ſie ſ<hoſſen, das verriet deutlih die Leitung der Bundesgenoſſen. Auch über die Güte der Munition konnte man niht Tagen, es gab verhältnismäßig wenig Blindgänger. Das Feuer lag mit niht fehlender Sicherheit auf un= ſerem ganzen vorderen Stellungſyſtem, auf den genau erfannten Beobachtungſtellen, auf den ein=Zzuſehenden oder der Karte nah zu vermutenden NaGſchubwegen. Ortſchaſten und Reſerveräume wie Batterien wurden ausgiebig vergaſt. Wie einHeuſhre>enſ<warm legte ſih ein ſolher Geſhoßhagel von Gasgranaten auf einen Raum und füllte ihn mit ſ{<weren giftigen Wolken. Das dauerte ſo ſtundenlang vom früheſten Morgen an. Aber unſere Batterien antworteten kräftig. Uner= müdlih kreiſten die Jnfanterieflieger in den Lüften und erkannten, wenn ſi<h feindlihe Gräben füllten, ſo daß raſ< geleitetes Vernichtungsſeuer ruſſiſhe Sturmabſihten niederhielt. Am Abend brach ein ſ<wächerer Angrifſsverſu< vor den Türken im Abwehrfeuer nieder, dann wurde das Don= nern der Artillerieſhla<ht dünner, es fam eine furze Ruhe. Aber auh ein Verſuch der Ruſſen,

Kaxtenſkizze 1 zu dem Artikel „Die Schlacht in Dſtgalizien®“.

geht gegenüber von Poſuhow über Straße und Eiſenbahn Brzezany—Podhajce und ſteigt dann den Lyſoniahang hinauf. Die Lyſonia füllt den ganzen Raum zwiſchen der eben genannten Bahn, der Straße Brzezany —Szybalin und der Ceniowta, gleicht alſo einem nah Süden gerihteten, mit dex Spigze auf Potutory deutenden Keil. Sie beſteht an ſih aus mehreren Hügeln und Tälern, die höhſte Kuppe von 399 Metern liegt ungefähr in der Mitte dicht über den Ceniowfaufern, zu denen die Lyſonia ſteil abfällt. Nördlih von der Kuppe 399 ſteht ein alter Hohwald, ſüdlih davon ragen jeßt nur no< fümmerlihe zerſhoſſene Stümpfe eines hübſchen Wäldchens auf. Aber erſt ungefähr ſüdlih von dem Punkte 399 überſchneidet die Front den Ceniowkabach, der dann die Trennungslinie bildet Vorher führt ſie den Lyſoniahang entlang, und zwar im ganzen tiefer liegend als unſere Stellung, aber ihr bis auf zwanzig, dreißig Meter nahe kommend. Dieſe Nähe bot den Ruſſen den Vorteil beim Sturm, über den kurzen ſteilen Anlauf weg

die Wucht ihrer Maſſen voll ausnUützen zu können, und den.

weiteren Vorteil, daß wir den zwiſchen den Fronten liegen=den ſ<hmalen Steilhang mit Artillerieſperrfeuer ſo gut wie gar niht ſhüßen fonnten. Der Bli> auf das Vorgelände und das Geſichtsfeld war dur< Sträucher und Felsblö>e begrenzt. Dieſen gewaltigen Vorteil nußte der Ruſſe auh gut aus. Er ſtürmte hier mit ſtärkſter Tiefengliederung, während er die Straße Brzezany—Potutory und den Ausgang aus der Stadt ſelbſt dur<h Sperrfeuer abriegelte, um Nachziehen von Reſerven zu verhindern. Gleichzeitig griffen Tanks auf der Potutoryſtraße an, ſo daß er vorüber= gehend ins Dorf Poſu<ow eindringen konnte.

So war das Kampfgelände beſchaffen, das der Ruſſe dur die ihm ‘größtenteils von England und Frankreich zur Verfügung geſtellten Flieger gründlih aufklären ließ, ehe ex mit dem Angriff begann. Über 100 feindliche Flieger waren dazu vor der Front der Südarmee eifrig tätig, wos durch ſich unſere zahlenmäßig unterlegene, aber an Schneid und Kühnheit weit überragende Fliegerwaffe ſreilih kaum beirren ließ. Dem Ruſſen kam auch alle Kriegserfahrung ſeiner Verbündeten voll zugute, Offiziere und Lehrer waren ihm überlaſſen worden, und der deutſhe Heeresbericht meldete vielſagend, daß wir auf dem Schlachtfeld einen Angriffsbefehl in franzöſiſher Sprache erbeuteten! Je mehr der Juni ſi< ſeinem Ende näherte, deſto klarer erkannten Flieger und Nahaufklärung das Kommen des

des Nachts vor Dziki Lany - und Lyſonia ohne Artillerievorbereitung überraſhend zu ſtürmen, ſchlug bei Der Wachſamkeit der Grabenbeſaßungen fehl.

So nahte der Morgen des 1. Julis, des eigentllihen

Sturmtages. Das Punkt fünf Uhr einſeßende Feuer

_\<woll ſe<s Uhr dreißig Minuten zu ſtärkſtem Trommeln

an, ſeßte von ſieben Uhr dreißig Minuten an eine Stunde aus und wih dann von den vorderſten Gräben in unſer Hintergelände, während nun die Stellungen ſelbſt dur Minenwerſer bearbeitet wurden. Drüben legte man Laufſtege Über die Gräben und räumte Hinderniſſe weg. Vernichtungsſeuer praſſelte auf dieſe erkannten Sturm=vorbereitungen nieder. Kurz nah zehn Uhr ïkamen die erſten Angriffe- Dichte Wellen brandeten an, Hunderte von Stürmern fiez len im Sperr=- : Y

feuer, andere . \ Hunderte a= : - 4 men dur. Maßstab: \

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dumpf das O Geſhüßdon=nern weiter=grollte. Bei den Türken, am Dziki Lan, a DE Lyſonia, über=all wogte es braun über die Trichtex= felder weg, wo unſere ſrü=z here Stellung lag. An vielen Punkten kamen dieſe Maſſen her=- : E ein; gegen elf L Uhx liefen ſie auch gegen die

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Kartenſkizze 2 zu dem Artikel „Die Schlacht in Dſt= Ï galizien“.