Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

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: Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

das Gebirgsland aus der Richtung Lipnica Dolna her übex die aus den Kämpfen des Vorjahres bekannten Nakorſakuhöhen . und die Hügel des Vorwerkes Krasnoleſie weg nah dem Dorfe Mieczyſzczow, dann über die in nordſüdöſiliher Richtung verlaufenden Höhenrüden Obre=czowa und Dziki Lany hinüber zum Oſtrand des Dörfhens Poſuhow. An drei auffallenden Punkten wurde hier gekämpft. Zunächſt vor dem Dorfe Mieczyſzczow, wo ſi<h ein Hügelz rüden mit Kuppen in weſtöſtliher Richtung vor unſere Front ſchiebt. Unſere Linie müßte ihn eigentlih bei der einen Kuppe überſchneiden. Die Türken aber haben ſ{<hon im Vorjahre dieſe von ihnen auf den Namen tapferer Offiziere getauften Dſhevad- und Riſa-Tepez-Höhen beſeßt _ und zähe gehalten und haben dadur< der von uns nah ihrem Frontvorſprung ſo genannten Blinddarmſtellung zu einem gewiſſen Rufe verHolfen. Sie auch jezt niht aufzugeben, war für fie eine Ehrenſahe. Unweit dieſer Stellung, auf einer ehemals dur ein Jägerhäus<hen gekrönten Kuppe, beginnt der ruſſiſhe Angrifſſtreifen. Hinter dem „Blinddarm“ fommt die Front über

den Bahndamm der Lemberg—Huſiatyner Eiſenbahn und _ettert über den Obreczowarü>en weg. Auch hier gibt

Haus des Reſidenten in Bukoba.

Ruſſe hoffte das alles dur eine überwältigende Artillerievorbereitung auszugleihen, die Stellungen, Menſchen und

es zwei Frontvorſprünge, aber erhebli kleinerer Art, die | Maſchinen 21 einem einzigen Brei zerſtampfte. Was

danah<h no< etwa leben mote, foll-z

Eiéega, die neue Neſidentur von Urundi.

wie ein Frauenbuſen aus der allgemeinen Linie herausragen. Den Obreczowarü>en de> ſchönſter ſtämmiger Buchenwald, der von ihm dur< das Olchowiectal getrennte Dziki Lany aber iſt kahl und grau wie ein langer Tierrüden, ießt nur verunſhönt dur< die

ten ſeine Maſſen überrennen, umzingeln, unſhädli< machen. . Tatſächlih war ſeine Artillerievorbereitung mächtig, aber dank ihrer Stollenarbeit, ihrer Erfahrung und Geſchi>lihfeit hatten die Gegner doh verhältnismäßig geringe Verluſte, und fo mußte der Ruſſe alle Nachteile des Angriffs auskoſten. Wohl drangen ſeine Maſſen dur< das Sperrfeuer dur< und konnten Stellungen überrennen. Aber dann bra<h ſi<h ihre Gewalt an zweiten und dritten Grabenſyſtemen wie an Stüßpunkten, die ſih ſo lange hielten, bis Reſerven heran waren. Jm ſhneidigen Gegenſtoß mit Handgranaten und Bajonett aber ſind Deutſhe wie Türken dem Ruſſen ſo überlegen, daß über den _Ausgang ſolher Kämpfe gar kein

| Zweifel beſtand. Kam der Feind aber in Tälern vor, ſo faßten ihn regelmäßig die mähenden Sicheln der Ma\hinengewehre und hielten fürhterlihe Bluternte.

Treuz und quer laufenden Kampf- und Wabengräben. Sie leuten weiß weit in die Ferne, weil das Maſſiv dieſer Hügel zum guten Teil aus Kreidefelſen beſteht, das nicht geſtattet, Gräben unmerlli< dem Gelände anzupaſſen und ſie unſihtbar zu machen. Die Front ſhneidet den Dziki-Lany-Kamm und fommt dann am Oſtrand dex Trümmer von Poſuchow ins Tal. Leicht anzugreifen iſt dieſer ganze Abſchnitt niht. Der Angreifer kann entweder auf den verhältnismäßig do<h ſ<malen Höhenrüden vorgehen oder in den mehr Schuß bietenden ‘Tälern vorzudringen ſuhen. Gewinnt er Die Höhenrüden, namentli<h den _Dziki Lany, ſo bedroht ex ſeinen Gegner ſtark, der ſi<h freilih gegen ſolhe Möglichkeiten dur< ein auf den Kämmen tiefgegliedertes Stel-= lTungſyſtem, dur< Stüßpunkte und zahl‘reihe rüd>wärts und verſte>t aufgeſtellte Maſchinengewehre ſiherte. Ein Vor=dringen in den Tälern aber bot dem Angreifer den Nachteil, ſelbſt von den Höhen herab flankiert zu werden. Der

Dex öſtlih vom Zlota-Lipa-Tale liegende Angriffſtreifen

Wohnung des Re venten von Ruanda.