Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

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den Türken lagen, nur ſehr unerfreulihe NachriGten ein. An dex pexſiſhen Grenze öſtli<h von Pandſhwin gelang den _ Türken ein wohl angelegter Überfall zurü>geſ<hobener feindliher Abteilungen, die vollſtändig geſ<hlagen wurden und. eine ſtattlihe Beute zurü>ließen. Aus den Kämpfen — eines einzigen Tages, des 6. Juli, bra<hten die Türken allein 4 Gebirgsge[<hüße und 8 Maſchinengewehre ein; zu weiteren erfölgreihen Gefechten fam es bei dex Verfolgung des Feindes. - . SS Während die Ereigniſſe in Meſopotamien zum Stillſtand gekommen- waren, entwidelten die Engländer an der Paläſtinafront wieder eine regere Tätigkeit. Oberbefehlshaber dort war General Smuts, der ſeine Erfahrung im Feldzuge gegen Oſtafrika hier zur Geltung bringen ſollte, obgleih ſeine Aufgaben in der deutſchen Kolonie no<h immer der endgültigen Löſung harrten. Den vermehrten engliſ<hen Vorbereitungen für zukünftige An=griffe begegneten die Türken und die Deutſchen, die als Kamelreiter (ſiehe die Bilder Seite 156) und Vertreter aller Waffengattungen die Türken tatkräftig unterſtüßten, mit unausgeſeßter Regſamkeit, die der Verteidigung dieſer mehr und mehr an Bedeutung gewinnenden Front gewidmet _war. Als die Engländer am 15. Juli einen kräftigen Er= fundungſtoß in der Nähe des Meeres gegen die türkiſchen Stellungen unternahmen, holten ſie ſih eine blutige

Sglappe und konnten ſi, wie ſhon ſo oft, von dem vortreff= |

lihen Zuſammenarbeiten der Türken mit den Deutſchen überzeugen. — SS S Auch an der Salonikifront (ſiehe die Bilder Seite 154) fam es nicht zu größeren Ereigniſſen. Troß der Entlaſtung, _die ihnen die Angriffe der Ruſſen in Galizien brachten,

Jlluſtrierte Kriegsberichte.

__Die Se{lacht in Oſtgalizien. Von Dr. Friß Wertheimer, Kriegsberihterſtatter der Frankfurter : : Zeitung. E 3. Zwiſchen Byſtrzyca und Lomnica. (Hierzu die Kartenſtkizze Seite 150.) e

Spät, na<h- den Plänen der ruſſiſhen Heeresleitung

vielleiht zu ſpät ſ<loß ſih die dem Befehle des Generals

Der neue -

unternahmen die Truppen des Generals Sarrail nur wenige

belangloſe Vorſtöße, die an dem zähen Standhalten ihrer Gegnex, bef denen ſih auh türfiſhe Soldaten (ſiehe Bild Seite 155) befanden, abprallten. —

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Auf dem italieniſchen Kriegſhauplaß war ebenfalls Ruhe eingetreten. Die Jtaliener waren dur< das Mißlingen der zehnten Jſonzoſhlaht und der na<hfolgenden beißen Kampftage im Hochgebirge ſo außerordentlih ge-

\<hwäht, daß ſie an eine völlige Neuordnung des größten

Teiles ihres Heeres (ſiehe Bild Seite 152) herantreten mußten. Dabei wurden ſie von den Engländern und Fran-

_zoſen unterſtüßt, die ihnen wieder in großem Umfang

Munition und Kriegsgerät, beſonders auh [<were engliſche Geſhüße lieferten. Die Öſterreicher und Ungarn raſteten ebenfalls niht und bereiteten ſi< vor, den Feind bei ſeinem nächſten Anſturm noh kräftiger abzuweiſen. Die Bergſtellungen wurden nach dex italieniſhen Beſchießung gründlih wieder ausgebaut; neue Maſchinengewehrſtellungen, neue Stellungen für Gebirgsbatterien (ſiehe Bild Seite 151) wu<hſen aus den Gräben in Eis, Shnee und Geſtein heraus. Wo Maultiere keinen Raum mehr hatten zum Transport der Geſhüßrohre und Geſchüßteile, wie am Ortler, klommen die berggewohnten fräftigen Menſchen ſelbſt mit den Geſchüßrohren auf dem Rüden an ſteilen Abgründen hinan (ſiehe Bild Seite 153), zum Teil auf Wegen, die Schritt für Schritt ſtufenmäßig ins Eis gehauen werden mußten. In härteſter Arbeit, mutig und ausdauernd, ſahen die Verteidiger, die hier ſhon ſo oft Angreifer geweſen waren, voll froher Zuverſicht etwaigen neuen Anſtürmen der Feinde entgegen. —— : : (Fortfezung folgt.)

Kornilow unterſtellte ruſſiſhe Armee dem Angriff der Südweſtfront an. Bei Brzezany war der Anlauf bereits eſheitert, war der gute Wille der Revolutionsbataillone N in einem Meere von Blut. exſti>t. Erſt zum 6. Juli, dem Tag, an dem man dur< Maſſenſtürme die Einbruhſtelle von Koniuchy erweitern, verbreitern und zum Durbru<spunkt ausgeſtalten wollte, ſtanden au< Kornilows Diviſionen bereit, nahdem ihnen am Tage zuvor dite

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Phot, Max Wipperling, Elberfeld.