Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

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Illuſtrierte Geſichte des Weltkrieges 1914/17.

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Karétenſkizze zu den Kämpfen in Dſtgalizien.

wurden ſie doh von dex ruſſiſhen Übermacht zur Ergebung gezwungen. Umſonſt war ihr Opfer jedo< niht gebra<t worden, denn dem tapferen Ausharren dieſer Bataillone war es weſentli<h mit zu verdanken, daß der ruſſiſhe Vorſtoß bei Zborow zum Stehen gebraht werden konnte. Die Kunde von den rieſigen Opfern der Ruſſen in dieſen ſhweren und blutigen Shlahten war troß aller Verheimlihungsverſu<he auh in die Etappe und in das Hintexland gedrungen. Brigadenweiſe weigerten ſih die Soldaten, die Lücen der Gefallenen an der Kampffront aufzufüllen. Von 10000 Mann, die dem Befehle, an der Angrifſsbewegung teilzunehmen, getrozt hatten, verſhanzten ſi<h 4000 feldmäßig: und warteten den Angriff ihrer Kameraden ab; erſt als Artillerie gegen ſie ins Gefeht gebraht worden war, entſ<hloſſen ſie ſh zur Niederlegung ihrér Waffen und zum Gehorſam. Vergeblih verſuchte der Kriegsminiſter Kerenski, die Stimmung des Landes gegen dieſe und andere Verweigerer des Gehor=ſams zu entſlammen. Jn erſter Linie war es der. rUuſſiſhe Sozialiſt Lenin, der für den ſofortigen Frieden mit Deutſchland eintrat. Noh fand die Regierung eine feſte Stüße an dem Arbeiter- und Soldatenrat. Die heftigen Stürme, die in dieſer Körperſchaft tobten, verpflanzten ſi ſehr bald auh auf die Straße. Umzüge fanden ſtatt, die mit Gegenumzügen beantwortet wurden. Als die Regierung im Einverſtändnis mit dem Arbeiter- und Soldatenrat die Friedensveranſtaltungen zu verhindern ſuchte und Koſakenund Provinzregimenter nah Petersburg rief, kam es în größerem Umfang zu Überfällen und Zuſammenſtößen Be=waſfſneter. Höhepunkt und löſte ſich in wilden Straßengefehten aus. Arbeiter und Soldaten der Friedensparteien rü>ten in geſchloſſenen Abteilungen, zum Teil mit Maſchinengewehren auf Kraftwagen, auf die Straßen. Der Dersfproſpekït, die Hauptverkehrſtraße Petersburgs, und die bena<hbarten Straßen waren der Brennpunkt heftiger Kämpfe. Aus Kronſtadt, Oranienbaum und Peterhof waren mehrerë Regimenter nah der Hauptſtadt gekommen und hatten die Aufſtändiſhen verſtärkt. Dem Volk gelang es, eine Anzahl

Am 17. Juli exreihte die Spannung ihren |

| die g1

Miniſter zu verhaften und den Rü>tritt von vier Miniſtern, die der bürgerlihen Partei der Kadetten angehörten, zu erzwingen. Nur mit äußerſter Rüdſichtsloſigkeit vermochte _Die republikaniſche Regierung in lezter Stunde, der Re=volutionäre no< einmal Herr zu werden. - :

In dieſem Augenbli> brauſte der deutſ{<-öſterreihi|[<-

| ungariſ<he Gegenſtoß über die ruſſiſhen Angriſfsfronten

dahin. Er traſ die Feinde völlig überraſhend. Über das Ziel des erſten Angriffstages hinaus ſprengten die deutſ<hen Sturmtruppen am 19. Juli die ruſſiſ<he Front nördlih von Zborow zwiſchen Harbuzow—Zwyzyn—Cziepele in einer Breite von 10 Kilometern und drangen über drei ruſſiſ<he Verteidigungszonen in einer Tiefe bis zu 10 und 11 Kilozmetern vor. Die ruſſiſhe Front war an dieſer Stelle dur<ſtoßen. Über Zalocze zogen ſih die Feinde zum Teil in wilder Flucht auf Tarnopol zurü>. Am- Sereth entlang und von der oberen Strypa zum Serethabſchnitt hin bahnten ſi die Deutſchen ſiegreih kämpfend einen Weg. Die bis ins fleinſte getroffenen Vorbereitungen der Deutſchen für einen großen Gegenzug ermöglihten thnen, ihren erſten Erfolg ganz auszunüßen. Schon wenige Stunden na< dem Beginn des Angriffs ſammelten ſi< über 3000 Gefangene hinter den deutſhen Linien, auh wurden 10 Geſhüße

— erbeutet. Dank der kräftigen Vorarbeit der Artillerie war

es den Sturmtruppen der Deutſchen gelungen, die 400 Meter hohe Zlota-Gora-Höhe nördlih von Zborow, die das Tal der oberen Strypa beherrſ<t, ohne beſonders ſ<were Verluſte zu überrennen und ſih in den Beſiß dieſes wihtigen Punktes der ruſſiſ<èn Front zu ſegen. Während die Deut=ſchen mit ihrem linken Flügel an dem von Seen (ſiehe Bild Seite 147) und Teichen begleiteten Sumpfuſer des Sereths und mit dem re<ten beiderſeits der Bahn Zborow—Tarnopol vordrängten, ſeßten die Ruſſen ſ<hwerſte Gegenſtöße an - der Mala Strypa und bei Zalocze an, um den deutſhen Vormarſ<h zum Stehen zu bringen. Allein die kampfmutigen deutſhen Truppen ließen ſi< niht aufhalten und überſchritten no< am exſten Kampftage die Linie ZaToczge—Olejow. '

In einer Breite von anfänglih 40 Kilometern und an den tiefſten Stellen 20 Kilometern drangen ſie in den nälſten Tagen in der Hauptrihtung auf Tarnopol vox. Weſtwärts von der Stadt hatten die Ruſſen ſtarke Streit=fräfte zur Auſnahme der fliehenden Truppen und zur Ver=teidigung des Serethbrüdtenkopfes bereitgeſtellt, ſo daß die deutſhe Angrifſsbewegung hier vorerſt zum Stillſtand fam. Die Mitte der Angreifer rü>te raſh von den Dörfern Perepelniki, Harbuzow, Manajow aus Über die Meierhöfe Benowka, Leonosfa und Dabrowa vor Und durchquerte die Dörfer Lopnsca Und Olejow. Die Flügel hingen im Norden bei Zalocze und im Süden knapp nördlih von Zborow in den erſten Angriffstagen etwas zurüd, ſo daß ſih die Deutſchen wie ein Keil -in die feindliche Stellung einbohrten. Zwar zogen die ruſſiſhen Führer gerade an den Flügelpunkten beſonders zahlreiche Truppen zuſammen und opferten . ſie - rü&ſihtslos, konnten aber damit den Vormarſch dex Gegner nicht aufhalten. . Die ruſſiſchen Re= volutionstruppen verhielten ſih_ auf ihrem Rüctzuge niht

Zaren. Wie einſt auf

anders wie früher die Soldaten des

| polniſhem Gebiet im Jahre 1915 ließen ſie Dörfer und

Gehöfte in Flammen aufgehen; ſhauerlihe Brandfaceln zeigten auh jezt in Oſtgalizien ihren Rückweg an. Die Verfolgungskämpfe, an denen auh die Kavallerie teilnahm (ſiehe Bild Seite 148/149), wurden von gutem Wet begünſtigt. Die Wege und Landſtraßen waren troß der langen und ſtarken Regenfälle doh niht ſo aufgeweicht, daß ſie den Verkehr weſentli< hinderten, ſie waren aber vor allem ſtaubfrei und erleichterten dadur<_die ſtärken Maxſchleiſtungen, E waren, um dem Feinde dicht auf den Ferſen zu bleiben — __, SS : E O die Verhältniſſe ſhied au< dex ruſſiſche Miniſterpräſident Lwow aus Der Regierung aUs- Dex neue Kopf, den dieſe erhielt, war “niemand __ anders als der Kriegsminiſter Kerenski, Der dieſes Aint behielt und dazu noh die Miniſterpräſidentſ<aft übernahm. die Vorgänge an ihrer Weſtfront den Ruſſen Sorgen bereiten mußten, trafen für [ie auh

von ihren aſiatiſhen Shaupläßzen, wo ſie im Kampſe mit