Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

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Nach einer Tuſchzeihnung von Toth-Molnár ©

atembeflemmend auf die Lungen. Und von den Vorbergen herab ſah man weithin die lodernden Flam= men, quollen die Rauhſhwaden duntel empor und verdüſterten das Land. Die Ruſſen hatten beim Rückzug Bohrtürme und Tanke geſprengt und angezündet,

Und nux die Schnelligkeit unſeres

Vorkommens verhinderte die gänz= liche Vernichtung der ungeheuren Werte. Als es noh brannte und qualmte, war man ſ<hon an der Arbeit, wiederaufzubauen. Jn zwei Jahren angeſpannteſter Tätig= Teit wurde der Bezirk zu Über=friedensmäßigen Leiſtungen und Lieferungen gebra<ht. Jhn aber=mals zu vernihten, den Mittel= mächten wiederum wihtigen Roh=ſtoff abzuſperren, ſchien ein loh-_ nendes Ziel. Vielleicht war {hon ein neuer engliſ<her Oberſt Thomp=

_ſon bereit, dem diesmal anſtatt des

böhſten rumäniſhen Ordens die Anerkennung dex ruſſiſhen Repu= blif winfte !

Aber es wurde nichts aus dem Hauptziel und nichts aus dem Nebenziel. Bei Koniuhy verblu=

teten drei Korps, ward der Sktoß=-

feil ſtumpf und unwirfſam. Vor

_Stanislau blieb ex nah ſ<önen

und ermunternden Anfangsexrfol=gen an der Lomnica ſte>en. Ims merhin gewannen die Ruſſen —

ſeit den Tagen dex Bruſſilowſchen

Sommeroffenſive 1916 war: ihnen das Shlachtenglü> niht ſo hold geweſen — Raum in einer Tiefe von annähernd 80 Kilometern und in einer Breite von Über doppelt ſoviel. Ein paar Tage gab es ſo etwas wie eine Bewegungſhla<t an dex Oſtfront, aber dann fam es nihtmehr auf das ſtumpfe Anlaufen

“und Vortreiben von Maſſen, ſon=_ dern auf Taktik und auf das Ope=-

rieren an, und da blieb Der ruſ= ſiſche Stoß alsbald ſte>en. Als das Übexrrennen geſcheitert war und als es nur zu einem lang= ſamen, ſhrittweiſen Zurü>drängen fam, war die Sache entſchieden, brahte die überlegene deutſhe Führung ſogleich das Kornilow|c<he Heer zum Stehen. Das Gelände der S<hla<hk zwiſchen Stanislau und Kalusz iſt niht einfa<h. Von Norden nah Südoſten zieht ſih das Maſſiv der Karpathenberge und nördlih von ihnen, parallel zu ihnen, fließt dur<- die galiziſhe Ebene der Dnjeſtrfluß. Dex rund 50 Kilos metex breite, zwiſhen Bergen und Strom liegende Raum wird von vielen re<htsſeitigen, nah Nordoſten ſi< wendenden Nebenflüſz ſen in einzelne Abſchnitte geteilt. Da fließen der Stryj und die Swica, *

an denen wir uns im Sommer

1915 entlangfkämpften, bis wir die „Pferde im Dnjeſtr tränken“ fonnten, dann kommen die Giwfa

der Quellen und Raffinerien von Drohobycz-Boryslaw. | und die Lomnica, der Lukiew, der aus den beiden Flüſſen

Wie ih jeht dies ſchreibe, fliegt die Erinnerung zurü> an den Mai des Jahres 1915, als wir na pathendur<bru< in Galiziens fru<htbare Ebene hinabſtiegen. Schon in den Bergen legte ſi<h der dur<hdringende Geru<

_Luïkwa und Lukowica zuſammenſtrömt, und endlih die nah gelungenem Kar- | Byſtrzyca, mit der ſi< oberhalb von Stanislau Byſtrzyca | Solotwinsfa und Byſtrzyca Nadwornianska vereinigen. Ausläufer und Vorberge dex Kaxpathen ſchieben ſih bis