Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17 -

Franzöſiſches Gebirgsgeſhüß und Maſchinengewehr in Stellung in einer Athen beherrſchenden Breſche der Pelasgiſhen Mauer. Jm Hintergrund 5 die Höhe von Lycabette. i | è

Nach einer franzöſiſchen. Darſtellung.

genehmen Zwiſchenfällen dur<h die Fluht aus dem Wege zu gehen (ſiehe Bild Seite 217).

_ Durch weitere ſtürmiſche Gegenangriffe auf der ganzen Linie weſtlih vom Sereth gelang es den Feinden wohl, den völligen Durhbruh ihrer Front zu verhindern und den Vormarſch ihrer Gegner zu verzögern, aber aufhalten Tonnten ſie dieſe niht mehr. Son am 14. Auguſt fielen neue Bollwerke auf dem weſtlihen Serethufer. Bei Panciu mußten die Feinde auc aus dem erbittert verteidigten Dorfe Straoani weichen, und ihr ſtar ausgebauter Brücenkopf von Baltaretu, wo die Eiſenbahnlinie den Sereth [<hneidet, wurde eine Beute der Angreifer. Während die Feinde betOcna noh in mähtigen Wellen eine unausgeſeßte Folge# von Gegenangriſſen unternahmen, Zwangen ſie die Fortſchritte ihrer Gegner in den übrigen Kampfräumen, aus den am weiteſten nord- und weſtwärts vorgeſhobenen Punkten zwiſchen Trotus und Caſinu zu weichen. Die ruſſiſ<=rumäniſchen Diviſionen, die weſtli< von der Linie NegrilesciSoveja ſo blutige Zuſammenſtöße beſtanden hatten, ſahen ſich nun gezwungen, unter opferreihen Rüugsgefe<ten den gangen Gewinn wieder preiszugeben, um niht völlig umklammert zu werden. 3000 Ruſſen und Rumänen gerieten an dieſem Tage in der Moldau in Gefangenſchaft.

Neue große Beute ergab der nächſte Tag, an dem Makfeñſen den no< auf dem Weſtufer des Sereths haltenden Feind bei Panciu oſtwärts über den Fluß wáärf. Gegenangriffe neu herangeführter ruſſiſher Streitkräfte wurden auf dex ganzen Linie verluſtreih für den Feind abgeſchlagen. n dieſen Kämpfen fielen von den Ruſſen und Rumänen 3500 Mann mit 54 Offizieren, darunter auh viele ſranzdſiſche, in Gefangenſchaft; außerdem blieben 16 Geſhüße und e 50 Maſchinengewehre der Feinde in der Hand dex

ieger.

_ Am 16. Auguſt hatten öſterreihiſ<hzungariſhe Regimenter einen bedeutenden Erfolg auf dem nördlihen Teil der Moldaufront bei Grozesci, wo ſie die Gegner aus einex ſtark verſchanzten Stellung vertrieben und 1600 Gefangene, 1 Ge=[<üß und 18 Maſchinengewehre als Beute einbrahten. Auf den übrigen Teilen der Angriffsfront ſto>te in den folgenden Tagen der Vormarſch unter der Flut feindliher Angriffe, die ſih immer aufs neue gegen die verbündeten Streitkräfte „wälzte, um den Abmarſch dex im Gebirge ſtehenden Truppen zu ermöglichen. — :

Auch auf dem übrigen Teil des rumäniſchen Kriegſhauplaßes entwidelten ſih zum Teil lebhafte Feuergefe chte, die an Der Buzaulmündung um den 11. Auguſt zu häufigen und ſtarken ruſſiſhen Angriffſtößen auf das ſüdliche Sereth-

ufer führten, aber ſamt und ſonders blutig abgeſchlagen

| wurden. Die ſ{<wierigen Geländeverhältniſſe an der beß-

arabiſhen Front geſtatteten in dieſer Jahreszeit wegen der weitausgedehnten Überſhwemmungen und ungangbaren Sümpfe (ſiehe die Bilder Seite 216) keine größeren Unter=nehmungen, do fam es öfters zu einem Feueraustauſ<. Während auf dem rumäniſchen Kriegſchauplaß eine neue große Angriffsbewegung immer ſtärkere Anſtrengungen auf

|} beiden Seiten nah ſh zog, trat in der Vormarſhbewegung

in ODſtgalizien und dex Bukowina eine immer mehx zunehmende Verlangſamung ein, je näher die Sieger den Grenzen famen. Die lebhafteſten Zuſammenſtöße ereigneten ſih nah der Wiedereinnahme dex Landeshauptſtadt Czernowißh (ſiehe Bild Seite 212/213), der ſehr bald dex öſter= reihiſ<h-ungariſhe Herrſcher einen Beſuch abſtattete (ſiehe Bild Seite 209), in dieſer Zeit im ſüdlichen Teil der Buïowina, und zwar im Zuſammenhang mit den ſ{<weren Kämpfen in den Moldaukarpathen. Schrittweiſe kam man au< in der Südoſtbukowina vorwärts, wo ſih dem Vormarſh niht nur infolge der ruſſiſhen Zerſtörungen (ſiehe die Vilder Seite 223) dur< Notbrüen (ſiehe Bild Seite 222) zu überwindende zahlreihe Flußläufe hindernd entgegen=ſtellten, ſondern au< das Waldgebirge ſtets neue Shwierig=-

teiten auftürmte. Jmmer wieder bekam hier auch die X. Uu: ï.

Reiterei Gelegenheit zum Einhauen auf Koſaken, die im

Hinterhalt auf die Gelegenheit zu einem Überfall warteten.

Doch die Hinderniſſe wurden überwunden. An der SU-=zawa und der ſüdlihen Biſtrißza dauerte der Vormarſch an, und neben zahlreihen anderen: Ortſchaften wurde auh Radauß befreit, das [<wer unter dex zuſſiſhen Herrſchaft zu leiden gehabt hatte. e

Sofort nah der Beſeßung der Stadt dur<h die Ruſſen

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hatten dieſe zu plündern begonnen. Auch die große

“ brauerei wurde erbrohen, wo die Ruſſen willkommene,

große Mengen Bier fanden. Jubelnd ſtürzten ſih die Solz daten auf den Fund und tranken zahlreihe Fäſſer an Ort und Stelle aus; dann, als ſie genug hatten, [<leppte jeder taumelnd ein Faß als Wegzehrung mit davon und band es auf dem Sattel ſeines Pferdes feſt. Jnzwiſchen hatte man ein den ruſſiſhen Kehlen no< lieberes Getränk entded>. Mit der Bierbrauerei war eine große Schnapsbrennerei verbunden, auf die ſih die Ruſſen mit Begeiſterung ſtürzten. Allein ihre Offiziere hatten vorher Befehl gegeben, den Schnaps zu vernihten. Zwei große Sammelbe>en, die insgeſamt über 23 000 Liter faßten, wurden abgelaſſen. Ein dier, weithin duftender Alkoholſtrom ergoß ſih aus dem Hof der Brennerei dur< die Straßenrinnen dem Ufer