Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Die Gef cichte des IVeltkrieges 1914/17.

(Fortſezung.) ;

“Nah den verunglü>ten Erkundungsunternehmen, die die Engländer am 12. Auguſtin Flandern verſucht hatten, geſeßt. Namentlich bei Ypern nahm ſie heſtige Formen an, aber gleichzeitig ſtand auh die Front bei Arras unter Feuer. Neue Erkundungſtöße der Feinde in Flandern (ſiehe die Karte Seite 226 oben), bei Hullu< und an der Straße Gavrelle—Fresnes [ceiterten vollkommen. Engliſhe Abteilungen, die ſi in der Gegend von Langemak am 14. Auguſt langſam vorarbeiteten, wurden dur< einen deutſhen Gegenſtoß faſt völlig aufgerieben, und öſli< von Ypern hatten die Feinde mit Teilangriffen in Der darauffolgenden Naht ebenſowenig Glü>. Am Wege Bix\<hoote—Langemark wurde ein Engländerneſt, das [ih von dem leßten großen Zuſammenſtoß her dort noh gehalten hatte, aufgehoben. An der Front von Axras (ſiehe Bild Seite 227) fanden ebenfalls neue feindlihe Erkundungsvorſtöße blutige Abweiſung, was auch dort eine Verſtärkung der Artillerietätigkeit zur Folge hatte, worunter beſonders die deutſhen Stellungen um Lens litten.

Am 15. Auguſt brac die engliſche Infanterie na< einem aufs höchſte angeſ<hwollenen Zerſtörungsfeuer vor. Jm Gebiete von Bixſchoote waren wieder franzöſiſche Streit=fräfte mit beteiligt, und au< Belgier, denen ihr König bei

wurde die Artillerieſ<la<t mit E Wucht forts -

einer Truppenſchau in Lamperniſſe neuen Mut zugeſprochen _

O befanden ſih unter den Angreifern. Zunächſt veruhten die Feinde, dur ſtarke Teilangriſfe öſtlih von Bixſchoote und ſüdweſtlih von Weſthoek für ihre Haupt— unternehmung beſſere Ausgangſtellungen zu erringen; es gelang ihnen aber niht, aus dem Trichterfeld (ſiehe unten_ ſtehendes Bild) herauszukommen. Danach wurde das engliſhe Artilleriefeuer an der Küſte ſowie im Ypernabſchnitt von Mer>em bis zur Deule geradezu zum Feuerorïan. Es hielt auh die ganze Naht hindur< an, erfuhr dann morgens um fünf Uhr zwanzig Minuten eine weitere Steige=cung, bis Punkt ſehs Uhr die engliſche Infanterie zwiſchen Bixſchoote und Ooſttaverne auf eiwa 18 Kilometer breiter Front aus den Gräben zum Angriff vorging. Während die Deutſchen in Flandern am 15. Auguſt unter ſtarken Teilkämpfen, die zur Hauptſhlaht> über=-

leiteten, no< einmal alle Shre>en des Artilleriefeuers über ſich ergehen laſſen mußten, entfalteten die Engländer bei Arras ſchon ſeit dem Morgen dieſes Tages \<were Stürme. Zwiſchen Hullu<h und Méricourt rangen vier ftanadiſche Diviſionen, um das Vorwerk Lens von den deutſchen Stel=[ungen lToszureißen und ſie eines ihrer wichtigſten, vorgeſchobenen Bollwerke zu berauben. Nach harten Kämpfen gelang es ihnen, zu beiden Seiten von Loos in die erſte, în Trichterfelder verwandelte deutſche Linie einzubrechen. Zur Ausnüßung des Erfolges warfen ſie fortwährend friſche Regimenter in den Kampf. Einem \hneidig geführten deutſhen Gegenſtoß zeigten ſie ſi aber niht gewaſen; die Kanadier mußten unter ſ<werſten Verluſten weichen und büßten dabei den größten Teil des gewonnenen Gebietes wieder ein. S

Am nächſten Tage wurden in Flandern ebenfalls alle

engliſhen Kampfmittel ganz eingeſezt. Auf 30 Kilometer -

breiter Front zwiſchen Yſer und Lys entwidelte fih die SgHhlacht, nah deren Beginn ſich die \<hwachen Streitkräfte der vorderen deutſ<hen Linien, die die Fühlung mit dent Gegner aufre<tzuerhalten hatten, aus dem Bereich des Trichterfeldes heftig kämpfend zurü>zogen, während die deutſche Artillerie die Feinde zu Tauſenden in den Shlamm ſtre>te. Keine Opfer ſheuend, überrannten aber die Angreifer den bei Drie Grachten am Yſerkanal vorgeſhobenen deutſhen Poſten und erkämpften ſih nördli<h und öſtlich von Bixſchoote au< das Vorfeld der deutſhen Kampf= ſtellung am Maartje-Vaart. Langemart, das die Engländer bei dem erſten Anſturm in Flandern ſo hartnä>ig und vergeblich ‘berannt hatten, wurde von den tiefgeſtaſfelten feindlihen Sturmwellen in hartem Kampfe genommen. Sie vermochten die vorderen deutſchen Linien an dieſer Stelle zu durſtoßen, öſtlih von den Ruinen des Ortes (ſiche Bild Seite 226) unter Einſatz ſtarker Nachſchübe Raum zu gewinnen und ſih zu beiden Seiten dex Eiſenbahnlinie auf Poelcappelle zu vorzuſchieben.

Nun ſeßte der deutſ<he Gegenſtoß ein. Dex Kampf wogte hin und her, do< bald hatten die Deutſchen den Feind zum Stehen gebra<t. Abſchnitt auf Abſchnitt mußten die Gegner aufgeben, und \hließlih wurde die

Granatérichterfeld VIL Bound, | i

on der Front in Slander. Die Granatlöcher fülſen ſich ſofort mit Gru