Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

e Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17. SL

Bild Seite 231) ſ<were Kämpfe vor. Zwiſchen dem Walde von Avocourt auf dem weſtlihen und dem Gebiet von Vaux auf dem öſtlihen Maasufer ſchlugen die Granaten aller Kaliber auf 25 bis 30 Kilometer breiter Front in die beiderſeiti=

gen Stellungen ein. Nachdem die Artillerieſhla<ht ſ<hon eïne

Woche lang gewütet hatte, unternahmen badiſche Truppen |

im Caurièreswald einen Sturm auf die franzöſiſchen Linien. Dort teilten ſih die Badener mit den Feinden in den Befi des Kammes des weſt-oſtwärts verlaufenden Höhenzuges in der Weiſe, daß die Deutſchen den Nord=-, die Fran=zoſen den Südhang beſeßt hielten. Die Franzoſen hatten - ihre gut ausgebaute Stellung ſtark mit Maſchinengewehren und Minenwerfern verſehen; außerdem war ſie der Ein- wirkung der deutſchen. Artillerie ſo ziemli<h entzogen.

ihre Ausgangſtellungen zurü>. — Ruhelos trommelten unterdeſſen die Geſhüße beider Parteien weiter. Beſon=ders [<hwer laſtete das feindliche Feuer auf den deutſchen Linien am Walde von Avocourt, auf der Höhe 304, dem Toten Mann und der Cauretteshöhe. Am 18. Auguſt rihteten die Franzoſen auh einen Angriff gegen die deutſchen Feſſelballone. Da unternahmen die Badener im Caurières=wald einen neuen Überfall zur Feſtſtellung dex franzöſiſchen Angriffsvorkehrungen, der ihnen abermals eine große Zahl Gefangener einbrahte. Dann folgte noh ein Tag ſtärïſter Feuervorbereitung, und am 20. Auguſt morgens ſtießen die Feinde vom Walde von Avocourt bis zum Cauriêères=walde in 23 Kilometer breiter Front vor.

Der ungeheure Munitionseinſaß, der wieder weite

Munitionsübernahme aus einem Eiſenbahnzug zur Befözderung nah der Front zwiſchen Lens und Arras.

Dieſen günſtigen Umſtand hatten die Feinde benüßt und _ zahlreiche Truppen ſowie Kriegsgeräte aller Art angehäuft, um von hier aus ihren Sturm kräftig ſtüßen zu können. Dem famen die Deutſhen am 16. Auguſt zuvor. Gegen Abend dieſes Tages eröffneten ſie ein überaus heftiges

Schlagfeuer aus Minenwerfern und Geſhüßen auf die

franzöſiſhen Stellungen, und um aht Uhr ſtürzten die Badener über Trichterfelder und zerſtörte Drahthinderniſſe vor. In kurzer Zeit hatten ſie ihr Ziel, die dritte feindliche Grabenſtellung, errei<ht und beſeßt und 700 unverwundete Franzoſen mit 16 Offizieren, darunter zwei Bataillonsführer, gefangen. Die Sieger ſprengten 41 Unterſtände, machten 37 Minenwerfer unbrauchbax und nahmen 13 unbeſchädigte mit; außerdem erbeuteten ſie 9 Maſchinengewehre und 40 Schnelladegewehre. Nachdem no< Lager für Handgranaten und Minenwerfermunition in die Luſt geſprengt worden waren, gingen die Deutſchen morgens in

Phot. Buſa.

Stre>en der deutſhen Verteidigungsanlagen in Trichtex=-

‘felder aufgelöſt hatte, und die großen, in den Kampf ein-

greifenden Streitermaſſen, darunter viele farbige Franzoſen, brachten den Feinden auch an dieſer Front Anfangserfolge. Zu dieſen gehörte aber niht die Beſetzung des Talourü>ens, der kampflos in die Hand der Angreifer fiel. Die Deutſchen hatten dieſen Teil ihrer Stellung ſhon ſeit dem Monat März nux no< mit hwachen Vorpoſten beſeßt, weil ſeine Lage in der Maasſcleiſe eine Umfaſſung mögli machte. Das eine deutſche Bataillon, das dort mit drei Maſchinengewehren während des franzöſiſhen Trommel=feuers ausharrte, wurde no< in der Nacht zum 20. Auguſt aus dem verlorenen Poſten zurü>gezogen. Wenn feindliche Kriegsberi<terſtatter erzählten, daß die Franzoſen mit

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der Zigarette im Munde die deutſhen Stellungen Üüberrannt hätten, ſo war das nichts als ſinnloſe Schönfärberei,

denn die Franzoſen hatten eine ſo ſtarke Vergaſung dex