Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Jlluſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17. WW

Regimenter von drei verſchiedenen Diviſionen mußte der _italieniſhe Befehlshaber, der Herzog von Aoſta, gegen den

Berg vorſhi>en, bis es ihm endlih unter unerhörten Opfern

gelang, ſi dieſer taktiſh niht unwichtigen Erhebung zu bemächtigen. Durch die Eroberung des Kukberges hatten die Ftaliener eine Vorſtellung genommen und ſtanden der öóſterreihiſ<h-ungariſhen Hauptſtellung gegenüber, deren _ Hauptſtüßpunkte der 627 Meter hohe Kobilek ſowie die Heiden nördli<h davon gelegenen Höhen 652 und 747 bildeten (ſiehe die Karte Seite 18). Die öſterreichiſh-ungari=_ ſchen Truppen überließen den Italienern den Berg aber _ niht ſo ohne weiteres; um die _Vorhöhen wurde weiterhin erbittert gefämpft, und alle Verſuche dex Italiener, im Raume von Vodice—Zagomila Gelände zu gewinnen, wurden blutig abgewieſen. —

Schwere Blutopfer und Mißerfolge ‘erwarteten auh die

italieniſhen Truppen, - denen befohlen worden war, im

reſerven herbei, mit deren Hilfe die Jtaliener wieder den Berg hinabgeſtürzk wurden.

Die Gefahr war vorüber; aber no< mehrmals griffen die Ftaliener am Monte Santo und am Monte San Gabriele bald mit, bald ohne Artillerievorbereitung unter Einſaß beträhtliher Kräfte an, do< wurden ſie ſtets abgewieſen.

In der Umgebung von Görz ſtießen die Feinde zunä<hſt mit einex ſtarken Gruppe im Roſental ſüdli< vom Panowiter Walde in öſtliher Richtung auf Aiſovizza vor, während zwei andere Diviſionen, die eine von Vertojba, die andere von Schloß Merna-Biglia aus, die große Straße na<h Bukovica zu erreichen und damit der Stellung der f. u. k. Truppen im Wippatale in den Rücken zu kommen ſuhten. Wel<h großes Gewicht die italieniſhe Heeres-

leitung auf das Gelingen gerade dieſes Angriffes legte, geht auch daraus hervor, daß unter den angreifenden Truppen die Brigade Emilia, ein Truppenkörper, der ih im der

Der Monte Santo mit dem berühmten Kloſter, das vom italieniſchen Feuer völlig zerſtört wurde.

E

Nach einer italieniſchen Darſtellung.

Bogen von Salcano die Steilhänge des Monte Santo und

des ſüdli< daran anſchließenden Monte San Gabriele (ſiehe Bild Seite 20/21) anzugreifen. Nach ſtärkſter Artillerievorbereitung brachen die Italiener

zunäGhſt gegen den Monte Santo vor, auf deſſen 682 Meter hohem Gipfel ſi dâs berühmte Kloſter befindet, von dem s italieniſche Verwüſtungswerk allerdings nux no< Ruinen riggelaſſen hat (ſiehe obenſtehendes Bild). Der erſte nariff erfolgte um Mitternacht. Er wurde völlig abgewieſen, worauf die Jtaliener noh zwei Stürme um fünf und ſehs Uhr morgens folgen ließen, die jedo< ebenfalls in dem aufs höchſte geſteigerten Abwehrfeuer zuſammenrxachen. Als alle Verſuche, ſi<h des Monte Santos zu bemächtigen, ſcheiterten, ließen Di i _ _menter gegen den ſüdli<h davon gele Gabriele vorgehen, der, pyramidenartig anſteigend, Den Edpfeiler der öſterreihiſ<h-ungariſhen Stellungen im Raume _ nördli< von Görz bildete. Beim erſten, ohne Artilleriewirkung “unternommenen Angriffe vermochten die Italiener in die vorderen Gräben ihrer Gegner einzudringen. Während aber dort no< der Nahkampf tobte, eilten die Abſchnitks-

- aus.

lTieniſhes Feuer zu paſſieren,

italieniſhen Armee des Rufes einer Elitetruppe erfreut, zum Stoße angeſeßt wurde. 5

Troß des mächtigen Sperrfeuers dex ſofort überſ<hwenfenden öſterreichiſ<-ungariſchen Batterien kamen die Jtalienex do< vorwärts UnD drangen in die vordere Linie ihrer Gegner ein. Die Lage ſah einen Augenbli> re<t fritiſ< Da traf das ſhnell zum Gegenſtoß herangeholte Wiener Landſturmbataillon ein, das ſich, mit ſeinem ſhneidigen Führer Hauptmann Sonnewend an der Spitze, den Feinden entgegenwarf Und ſie im Bajonettkampf Zurüd= ſ<lug. Die Stellungen wurden in ihrer vollen Ausdehnung vom Gegner geſäubert, der in Auflöſung wic, wobeï er no 400 Gefangene in den Händen DEV eichen Wiener zurüdlaſſen mußte. Sie hatten, als ſie rüdwärts geſchid>t wurden, mit den Bede>ungsmännſchaften ſo ſtarkes ita-= daß von einer Gruppe von 50 Gefangenen nur 15 in die öſterreichiſh-ungariſche Stel=lung eingebra<ht wurden; der Reſt fiel im feindlihen Ar=tillexiefeuer (ſiehe Bild Seite 25). _ —

Sehr heiß ging es auh auf der. Karſthochſlähe ZU, wo das Gebiet um Comen wiederum den Schauplaß erbitterter

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