Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

SB Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17. SS

Ausgabe von Noten oder Kaſſen= ſcheinen an dem abergläubiſchen Widerſtreben einer nux an Hartgeld gewöhnten Bevölkerung |cheiz tern dürfte. Wie ſ<wer es în den erſten Kriegswocen 1914 war, für Notengeld etwas einzukaufen, weil alles Metallgeld plöglih eingehamſiert wurde und leider au< heute no< von beſ<hräntkten Men[hen eingehamſtert wird, iſt ja allgemein bekannt. Die Ausgabe von Ein- und Zweimarkdarlehns‘Taſſenſheinen half erſt allmähli den Silbergeldmangel lindern. : Die Einrichtung der Darlehns= kaſſen und die Ausgabe- von Darlehnsfaſſenſheinen als Geldzeichen, hinter denen der Wert der an die Darlehnskaſſen verpfändeten, niht ohne weiteres verkäuflichen Wertpapiere undStapelgüter ſteht, war die erſte Kriegstat der Reichsbank, die übrigens auh ſhon in Friedenszeiten vorbedaht war, ſonſt hätte ſie Anfang Auguſt 1914 niht ſo ſ<hnell dur<hgeführt werden und die raſche beruhigende Wirkung auf die in ihren bisherigen freditgeſhäftlihen Bezie= hungen bei Kriegsbeginn geſtörten Gewerbe- und Handelsfirmen aus= üben können. Ein genialer Zug in der Darlehnskaſſenſ<öpfung an ſi< einer alten Einrihtung, die aus faſt allen Kriegen bekannt iſt war die Verwertung der Darlehnstaſſenſheine für die Geld- und Notenpolitik der Reihsbank. Dem Verpfänder wird das Darlehn von den 99 Darlehnskaſſen in Dar=lehnsfaſſenſheinen gewährt, die ſie bei der Reichsbank in Banknoten umtauſchen müſſen. Dieſe hat daz dur< eine Kontrolle über die Beanſpru<ung des Wertbeleihungsmartes, der eine geſeßlihe Höchſtgrenze. von 8s Milliarden Mark gezogen iſt, und kann na<h Ermeſſen die Darlehnskaſſenſcheine als Zahlungs- "und Umlaufsmittel in den Geldverkehr fließen laſſen oder dieſe Scheine, hinter denen dank der ſehr vorſihtigen Einſhäßung der Darlehnspfänder vollgewichtige Güterwerte ſtehen, als Barde>ung für die Ausgabe von Reichsbanknoten behandeln. Unſere allerbeſten deutſ<hen Staatspapiere werden beiſpielsweiſe nur bis zu 75 Prozent, unſere vornehmſten börſengängigen Aktien mit höhſtens 150 Prozent des NennwerE Goldwaren bis zu 85 Prozent iehen. ——— : ES x - e na< dem Grundſag der Beſchießung ruſſiſcher Seeſtreitkräfte durch deutſche Torpedoboote an der furländiſchen Küſte. ſogenannten Drittelde>ung die E i : : — : : Reichsbank befugt iſt, das Dreifache des Wertes der Bar- | kehr gegeben (Ende 1916 waren es 2878 Millionen e de>ungsbeſtände in Banknoten auszugeben, ſo wäre die | Ende April 1917 nah der ſechſten großen E E Reichsbank dank der Darlehnskaſſenſ<höpfung wohl be- | ſteigerte ſih der freie Umlauf vorübergehend auf 2 : rechtigt, bis zu 9 Milliarden Mark Banknoten, allein geſtüßt | lionen Mar), aber zur Barde>ung ihrer E auſ die Darlehnskaſſenſheine oder -pfändex, wie man ri<h- | gabe hat ſie bisher nux etwa den Betrag von la E tiger in dieſem Zuſammenhange ſagen ſollte, auszugeben, | Mark dieſer Scheine benußt (Ende April 1917: 533 Milz alſo den Notengeldverkehr auh ohne ſtärkere Anſammlung | lionen Mark). Wenn alſo die Engländer andauernd der von Edelmetall im Notfall weſentli zu ſteigern. Von dieſer | blinden Welt erzählen, daß die Deutſche Reichsbank den Befugnis hat die Reichsbank aber niemals în nennenswer- Mißbrauch der Notenpreſſe (ohne Sicherung entſpre hender tem Umfange Gebrauh machen müſſen. Die Reichsbank | Barbeſtände) dur<h den weniger durſichtigen Mißbrauch hat zwar zur Erleichterung des Zahlungsverkehrs, dem es | der Daxlehnsktaſſen exſehe, ſo gehört das zu den üblichen bisweilen gerade an kleineren Geldzeihen fehlte, ſhon 2 bis | Verdrehungen, Die in dieſem Kriege das Arſenal der Ge 9 Milliarden Mark Darlehnskaſſenſcheine in den freien Ver- | ſtigen Waffen füllen. Das Weſen der engliſchen „currency

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