Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Phot. Rubolf Dührkoop, Hamburg. Phot. Feyerabend, Wilhelmskaven. Kapitänleutnant Waldemar Kölle. “ Kapitänleutnant SchwonderL,

Bewährte Führer deutſchzr Luftſchiffgeſchwader.

_Entſ<heidung herbeizuführen!

Stelle des Feindes hier zeigte? Alles hing jezt bei dem

die große Glasfabrik draußen am Bahnhof zu ihrem Muni= _ tionslager gemacht, da waren Hunderttauſende von Ge=ſchoſſen aller Kaliber angehäuft — wenn die von Fliegerbomben getroffen wurden, dann war es um ſie geſ<hehn! Dann wax dex Sieg dex Seinen geſichert, unfehlbar — der

Durchbruch hiex an der Front gelang, und wer wußte, ob das

niht die Lawine ins Rollen brahte, den großen Wendepunkt im Scicſal dieſes Krieges bedeutete — den Sieg Frankreis? Und ex, Emile Dupont, war dann dex, dem im Grunde alles zu danken war — der Retter des Vaterlandes!

Ex entflaminte, berauſhte ſih an dem Gedanken, und

ſo war denn alsbald die Tat beſchloſſen. Er ſchritt zu ihrer Ausführung, ohne auh nux einen Augenbli> daran zu denken, welche fur<tbaren Folgen er vielleiht damit auf ſih und die Seinen heraufbeſhwor. Rahſu<ht und Ehrgeiz

erſtidten jedes andéère Gefühl in ihm, und ſo geſchah es

_ denn: ex ſchrieb jenen Zettel und band ihn der Taube um das Bein. Dann ſah er dur<s Fenſter. Und als ſih unten gerade kein Menſch zeigte, öffnete er es ſhnell und ſeßte das Tier auf das Fenſterbrett. Die Taube mate denn auh von der wiedererlangten Freiheit bald Gebrau<h und flog ab. __ Der geheime wilde Jubel in Dupont ward da no ſtürmiſcher. Es drängte ihn, einer verſtehenden Seele ſein bedeutungsvolles Tun anzuvertrauen, und ſo teilte er der Tochter in einem unbewachten Augenbli> alles mit. Auch

în Jrene ſ<lug die Lohe wilder Begeiſterung ho< auf,

: Z Hofphot, Urbahns, Kiel, __ Kapitänleutnant Georg.

Dberleutnané 3. S. Korſ<{._

Erfolgreiche deutſche U-Bootkom

fügen. Ah — vielleicht einen Schaden, der dazu half, die Mie — wein ex den Freunden drüben die verwundbarſte

furhtbaren Artilleriekampf, der den Sturm vorbereitete, von der Munition ab. Er wußte es ja, die Boches hatten

“Phot. Berl, Zluſtr.-Geſ. m. b. H. Generalſeutnant Generalleutnant Freiherr Herinann v. Stein, Otto NRauchenberger,

___ Meue Nitter des Ordens Pour le Mérite,

auh ſie bedahte niht, daß die Tat des Vaters nah -den Kriegsgeſeßen ein \<hweres Verbrechen war.

Aber nun, wo alles anders gekommen war, begann ſih doh in ihr eine innere Stimme zu regen. Hatte der Vater niht ſ<were Schuld auf ſih geladen und ſie die Mitſ>uld

Hofphot, Elvira, Miünchett.

daran? Wenn nur wenigſtens jetzt ſein Entkommen glü>en

wollte! Ihr Herz ſ<lug in fur<tbarer Erregung, und als die Mutter mmer wieder jammexrnd mit ihren Fragen na< dem Verbleib des Vaters in ſie drang, als ob ſie bereits E ahnte, da verließ ſie die Kraft — ſie geſtand der Mutter alles. :

Es war für die unglü>li<he Frau eine fur<htbare Stunde. Sie brach gänzlih zuſammen, und angeſichts des Leidens der Mutter empfand Jrene nun doh etwas wie Reue, den Wunſch, das alles wäre beſſer nie geſhehen! (Sgluß folgt.)

Chemiſche Werkſtätten im Kriege. (Hierzu das Bild Seite 800/301.)

Zu den Erforderniſſen, die den Reichtum eines Landes bedingen, gehört die Entwi>lung der <hemiſhen Jnduſtrie. Daß Deutſchland ſeit länger als zwanzig Jahren an der Spitze marſchierte, hatte niht zum wenigſten den Neid ſeiner Gegner erregt. Den Vorwurf mangelnder [<öpferiſcher Kraft können die Deutſchen ruhig hinnehmen; es lohnt ſih niht der Mühe, ihn zu widerlegen, um ſo weniger als die Feinde nac ihrem eigenen Eingeſtändnis — und das trifft beſonders England und Frankreih — die frühere Vorherrſhaft niht haben behaupten können. In der ganzen Welt

bekannt ſind die Fortſchritte der Badiſchen Anilin- und Soda-

fabrik, der Farbenfabriken Bayer, der Farbwerke HöMſt in der Farbſtoffinduſtrie, Mer> auf dem Gebiete <hemiſcher und

« Urbahns, Kiel,

Kapitänleutnant Jeß.

Kapitänleutnant Rohrbe>. - ; imanDdanéen. : E