Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

“Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

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Bor Peraſto an der dalmatiniſchen Küſte,

Feſtmachen nach erfolgreiher Unternehmung längſeits des Wohnſchiſfes.

Die Mannſchaft erwidert das Hurra der Beſatzungen auf den öüſterreihiſ<=ungariſ<hen Schiffen.

Von links nah re<ts: Leutnant z. S. de Terra, Kapitänleutnant v, Arnauld, Marine-Fugenieur Cöhrs,

Né Kapitänleutnant Lothar v

Die Dffiziere von „UI 35,

Oberleutnant z. S. Loy, 80 000 Tonnen in 28 Tagen.

. Arnauld de la Perièce (ſiehe Bild in Band V Seite 127) auf im Mittelmeer, Nach photographiſchen Aufnahmen des Bufa.

oll 35€

pharmazeutiſcher Präparate, Schimmel in der Riechſtoffherſtellung. Und

dieſe Fortſchritte wurden erreiht dur< deutſchen Fleiß und zähe BeharrlihTeit, dur< ein Verfolgen aller Errun-

genſchaften der <hemiſhen und te<niſhen Wiſſenſhaft. Nur dadur< wurde es mögli, oft nah langjähriger

_Laboratoriumsarbeit und Aufwen“ dung von Millionen, eine Aufgabe der reſtloſen Löſung entgegenzuführen. Erinnert ſei hier nux an die Syntheſe des ünſtlihen Jndigos, die Gewin-

nung von Schwefelſäure na< dem Kontaktiverfahren und die UmwandTung von Ammoniak in Salpeterſäure. Mit dem Ausbru< des Krieges, der die <hemiſ<he Induſtrie wie ein Bli aus heiterem Himmel traf, ſahen ſih- die hemiſhen Werke vor neue Aufgaben geſtellt. Die zunächſt ex-

_ folgte Lähmung war bald überwun-

den, und eine rege Tätigkeit ſette ein. Abgeſchnitten von zahlreichen, für die Munitionshexſtellung - notwendigen Ausgangſtoffen, galt es, die im Jnlande befindlihen Rohſtoffe in den Dienſt des Heeres zu ſtellen. Vor

allem mußte die .Beſhaffung des in

Friedenszeiten aus Chile in außerordentli<h großen Mengen eingeführten Salpeters geſichert werden, denn ohne dieſen wihtigen Hilſſtoff iſt Kriegführung undenkbar; Salpetermangel iſt

“gleichbedeutend mit vorzeitiger Been-

digung eines Krieges. In dex uns umgebenden atmoſphäriſchen Luft verfügen wir übex unerſ<höpflihe Mengen von Sti>ſtoff, ein <hemiſhes Element, das ſih unter der Einwirkung

des eleftriſhen Lichtbogens mit dem

ebenfalls in der Luft enthaltenen Sauerſtoff zu Salpeterſäure vereinigen läßt. Eine weitere Sticfſtofſquelle beſien wix in dem bei der trodenen Deſtillation der Steinkohle gewonnenen ammoniathaltigen Gaswaſſer. Ein glüdlicher Zufall wollte es, daß es furz vor Ausbru< des Krieges Profeſſor Habex in Berlin gelungen war, Ammoniak in Salpeterſäure überzuführen. Nach dieſem Ammoniakver-

fahren arbeitete die Badiſche Anilin-

und Sodafabrik exfolgreih ſ{<hon vor Kriegsbeginn in großem Maßſtabe.

_ Mangel an Salpeterſäure für die Herſtellumg von Exploſivſtoffen iſt ſelbſt beilangjähriger Kriegsdauerin Deutſhland niht zu befürchten, ebenſowenig

für das dur fraktionierte Deſtillation

des Steinkohlenteers gewonnene Benzol und Toluol. Beide Körper laſſen ſich dur< geeignete Behandlung mit Schweſelſäure und Salpeterſäure in die in dieſem Kriege eine ſo überaus wichtige Rolle ſpielenden Sprengſtoffe

umwandeln: Benzol in Pikrinſäure,

Toluol in Trinitrotoluol.

Das aus einem Gemenge von Salpetex, - Kohle und Schweſel beſtehende Schwarzpulver findet in der heutigen Kriegführung nux no< un-

tergeordnete Verwendung, Salpeter,

Schwefel und Kohle als Steinkohle ſind die Hilfsmittel zur Herſtellung weit kräftiger wirkender Exploſivſtoffe geworden. Schwefel in Form von Schwefelkies oder Pyrit zur Fabri-

tation dex in der <hemiſ<hen Jnduſtrie

unentbehrlichen Schwefelſäure bezog