Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

_zuzishen.

Wohnlich gebaute deutſche Unterſtände an der flandriſhen Küſte,

auf die Abſchnitte zu beiden Seiten des Houthoulſter Waldes und Pasſchendaele. Am 2. und 3. Novembex [{<woll es bez deutend an; neue Jnfanterievorſtöße unterblieben jedo<. —

Die Franzoſen fühlten am 22. Oktober mit ſtarken -

Erkundungsabteilungen gegen die deutſchen Linien vor, um

die Wirkung dex heftigen Beſchießung feſtzuſtellen. Der Widerſtand, den ſie bei ihren Gegnern fanden, ließ es ihnen -

aber geraten erſcheinen, das Zerſtörungsfeuer fortzuſeßen, das nun ſchon }e<s Tage dauerte und die deutſhe Berxteidigungſtellung auf dem weſtlihen Teil des Chemin des

Dames, beſonders beiderſeits der Feſte Malmaiſon, voll-

fommen in Trichhterfelder verwandelt hatte, wodur< ein Teil dieſes Frontabſchnittes für die Verteidiger ziemlih wertlos geworden war. | e

Am gleichen Tage wurden drei ſranzöſiſhe Streiftruppvorſtöße im Cheppywalde zurü>gewieſen. Dagegen glüd>te es oſtfrieſiſhen Kompanien, na<h wirkſamer Vorbereitung dur< Minenwerfex und Artilleriefeuer in die feindlihe Stelz lung auf der Höhe 326 ſüdweſtlih von Beaumont in 900 Me=

terr Breite einzudringen (ſiehe Bild Seite 393) und mehr

als 100 Franzoſen gefangen zu nehmen.

Zu beiden Seiten der Straße von Soiſſons (ſiehe die.

Bilder Seite 390 und 391) nah Laon, ſüdlih vom Diſez

Aisne-K mal, an dem am weiteſten nah Südweſten reichenden Vorſprung der deutſchen Linien, feßten die Franzoſen Tags |-

darauf ihre Sturmtruppen unter wohlüberlegter Ausnußung der möglichen Flankierungswirkungen an, na<hdem morgens zwiſchen drei und fünf Uhr das Trommelfeuer zu größter. Heftigkeit geſteigert worden war. Der Artilleriehäufung

entſpra<h der Maſſeneinſaß an Infanterie, die fünf Uhr

fünfzehn Minuten in dichten Kolonnen das Trichterfeld umfaſſend überflutete und von Weſten her auf Allemantk, von Süden her auf Malmaiſon vordrang. JInsgeſamt hielt

der F ind eine Front von etwa 25 Kilometern abſhnittweiſe | unter Dru>. An einzelnen Stellen rüd>te er troß erbitterten

deutſchen Widerſtandes Schritt für Schritt unter ſhwerſten Verluſten vor. Keilförmig bohrten ſich die Maſſen von beiden Seiten in Das deutſche Abwehrgebiet ein, verdrängten ſhließli<h unter gleichzeitiger Verwendung zahlreiher Pan-

zerwagen ihre Gegner aus Allemant und kämpften ſih | ( | fundungen. Erſt am 25. wurde das Feuer der Bakterien wieder ſtark, das ſi gegen die deutſchen Stellungen in dem “ſteinbruchreihen Walde von Pinon richtete. Aber [hon | in der vorausgegangenen Nacht hatten die. Deutſchen die

über Malmaiſon hinaus au< na< Chavignon durch.

Das von den Feinden nun von zwei Seiten umfaßte |

deutſche Frontſtü> war von Truppen beſeßt, die den Franzoſen an Zahl weſentli<h unterlegen waren. Deshalb ent[<loß ſih die deutſche Führung, die Tapferen, die ſih der Übermacht ſo kraftvoll entgegengeſtellt Hatten, zurüd=

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- manches Opfer zu beklagen.

Wie ſehr ſih auch die Feinde abmühten, ihre Fort-

Phot, Jlüuſtr.-Photo-Verlag, Berlin,

ſchritte über Allemant und Chavignon hinaus zu erweitern, um den Abbau der deutſchen Linien auf dem umkllammerten Gebiet zu verhindern, blieb ihnen der Erfolg doh verſagt. Mit ungemeiner Erbitterung fohten die Franzoſen in dem zerſhoſſenen Chavignon,- aus dem ſie von den Deutſchen wieder vertrieben wurden. Die Feinde waren hier bis zu 31/2 Kilometer weit vorwärts gekommen.

Der Abbau des deutſchen Abſchnittes zwiſhen Allemant und Chavignon (ſiehe die Karten Seite 7 und in Band VI

Seite 342) verlief unter äußerſt ſhwierigen Umſtänden, da

ſih die in heftige Gefechte. mit den Gegnern verbiſſenen Truppen nux ſ{<hwer vom Feinde löſen konnten. Troßdem

verliefen die Kämpfe der Nachhuten für die Deutſchen günſtia,

nur mußten ſie naturgemäß außer verſhiedenen Kampfs geräten auch einen Teil der weit vorgezogenen Batterien den Franzoſen überlaſſen, nad dem ſie dieſe zuvor unbrau<hbar gemacht hatten. Raſch füllten ſich die geräumten deutſhen Verteidigungslinien mit feindlichen Streitkräften, die ſiegesſicher einen neuen Angriff auf die nah ihrer Meinung geſhlagenen Deutſhen unternahmen. Allein die Haufen ihrer Gefallenen bei Pinon und bei Vaudeſſon zeigten den Franzoſen, daß ſie die Widerſtandskraft ihrer Gegner unter[<häßt hatten. 3 Kilometer ſüdöſtlich von Chavignon ſuchten mehrere franzöſiſche Diviſionen die deutſ<hen Stellungen bei dem [üdli<h von Filain gelegenen Royèêre-Gehöft anzugreifen. Wiederholte Anſtürme brachten ihnen aber nur die \<werſten Verluſte, die ihnen ſ<hließli<h eine _Kampf=pauſe aufzwangen. Weiter öſtlich ſtürmten die Franzoſen

| in tief gegliederten Kolonnen no<h abends vor. “Sltellen=

weiſe gerieten ſie mit ihren Gegnern in Nahkämpfe, die den

Angreifern wohl neue Verluſte, aber keine “Gewinne ein- |

brachten. Hier wie auf den anderen Schlachtfeldern ließen die Franzoſen in die Vorſtöße der Infanterie auh ihre Flieger eingreifen. Da dieſe infolge des ungünſtigen Wetters in geringer Entfernung vom Boden. fliegen Und ſich ſo der

Wirkung der zur Abwehr aufgeſtellten deutſ<hen Maſchinen_“gewehre (ſiehe Bild Seite 395) ausſeßen mußten, hatten ſie

Den 23. und 24. Oktober benüßten die Franzoſen zum Nachziehen ihrer Artillerie. und Zur Ausführung von Er=

Beſatzung ihrer Gräben in den Aillettegrund gezogen; nur am Südrand des Waldes von Pinon lagen Vortruppen, die den

“Abbau dex deutſchen Linien in ſeinem Jnnern de>ten. Dieſes