Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.
_ und müde. Der Ladeſtreifen ſeines Ma-
__ \<were Verluſte gehabt. Nur einmal ſagte jemand: „Zeßt iſt ex über der Front. Auf 50 Meter hinunter gehen iſt Feine Kleinigkeit!“ Man ſpielte mit dem : Hunde, ſah na< dem Himmel auf und Horte auf jedes ferne Brummen — Eine Stunde ſpätex glitt die Maſchine _wiedex auf den Plag. - Langſam ſteigt der Beobachter aus ſeinem Siß. Ex iſt blaß
-[chinengewehrs iſt leer und au< der Führer hat faſt alle Patronen verſchoſſen. Dreimal
- waren ſie über- den franzöſiſhen Gräben în 50 Metern Höhe dur< wildeſtes Maz _ ſhinengewehr- und Shüßenfeuer geflogen, ſelbſt ununterbrochen feuernd. Dann hatte
der Beobachter ſeine Meldung abgeworfen “und ſi<h dur< no<maligen Rü>flug über-
_ zeugt, daß ſie rihtig aufgenommen worden war. Dann erſt war ex heimgekehrt. Nur von einem einzigen Geſ<hoß war der Schwanz ſeines Flugzeuges getroffen worden. „Das Kampfſliegen iſt do<h gegen ſolhe Aufträge das reine Vergnügen. Es war Zeit, daß neuli< au< ein Beobachter den Pour le Mérite befommen hat!“
der Schlangeninſel.
(Sierzu das Bild Seite 397.)
_In den erſten beiden Kriegsjahren hatten die deutſhen N Kreuzer „Goeben“ und „Breslau“ unter ihren neuen
türfiſhen Namen „Sultan Jawuz Selim“ und „Midilli“ _zahlreihe fühne Fahrten im Schwarzen Meer unternommen. Der ruſſiſhen Schiffahrt wurden [<were Schäden __ zugefügt, ſo daß die Verſorgung der ruſſiſhen Front im
Kautaſus auf dem Seewege ſo gut wie unmögli<h war. Ruſſiſche Befeſtigungsanlagen vor Sebaſtopol und Odeſſa
ſowie auf der Halbinſel Krim wurden von den Schiffen wirkſam beſchoſſen und die rieſigen Oltankanlagen von Baku
Maſchinengeweheſtand ín der vorderſten deutſchen Linie zur Bekämpfung feindlicher, die Front überfliegend2x Flugzeuge.
Kapitänleutnant d. R. Julius LauterbasH,
S. M. S. „Breslau“ („Midilli“) und andere türkiſche Seeſtreitkräfte landen Truppen auf
— Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/17 ZS
er Himmels verſhwunden. Ein Geſprä wollte | und Feodoſia gründli zerſtört. Der ruſſiſhen Shwarzjeht niht ret in Gang fommen. Bei ſolhen Auf-
: —meexſlotte, die aus ſieben vollwertigen Linien[<Giffen, trägen hätte die Abteilung im vergangenen Früktjahr
| mehreren Kreuzern und zahlreihen ſ<nellen Zerſtörern | beſta1.d und den türkiſhen Schiſfen um ein Vielfaches überlegen war, waren lettere ein ſolher Shre>en g2wWoL=-
den, daß ſie es nur no< wagten, geſammelt in See zu gehen und Gefechte mit der „Goeben“ nur auf außerordentlih große Entfernungen zu führen, bei denen ſie
Dex kleineren „Breslau“, die bald hier, bald da auftauchte, hatten die Feinde verſchie_dentlih den Heimweg zu verlegen verſu<t, aber immer gelang es ihr, dank geſchi>ter “Führung und hoher Geſchwindigkeit, zu enttfommen. Um ſi<h der beiden Schiffe, die von einigen türkiſchen, auf deutſchen Werften erbauten Torpedobooten in wertvoller Weiſe unterſtüßt wurden, zu erwehren, griffen die Ruſſen zu der bet ihnen ſo beliebten Abſperrung dur<h Minen. Tauſende dieſer gefährlihen Sprengkörper, in deren Auslegung die Ruſſen eine beſondere Fertigkeit beſißen, verſeuchten das Shwarze Meer bis vor den Bosporus. Selbſt in Waſſertic fen, die vor dieſem Weltkriege als für das Minenlegen ungeeignet angeſehen wur“den, machten ſi< ruſſiſhe Minen bemerk_ bax, ſo daß im dritten Kriegsjahre das Auslaufen für die großen Schiffe zur Unmöglichkeit wurde. Nux den Untexrſeebooten blieb no< Gelegenheit, die Schiffahrt zu gefährden, bis die Ruſſen nah der Vernihtung ihres einzigen fertigen Großtampfſchiffes „JZm-
peratrißza Maria“ dur eine eigene Mine von weiteren
Unternehmungen ihrer Flotte abſehen mußten. Sie glaubten au, ihrer Minen wegen vor Überraſchungen dur türkiſche
- Schiffe geſichert zu ſein. Um ſo größer war ihr Erſtaunen, als die „Breslau“ plößlih in der Donaumündung aufſtauhte,
dort mehrere Schiffe verſenkte und ruſſiſhe und rumäniſche Befeſtigungsanlagen am Nordufer des Fluſſes derart unter Feuer nahm, daß an eine Gegenwehr erſt gedaht werden Tonnte, als die „Breslau“ mit den ſie begleitenden Torpedobooten bereits wieder der hohen See zuſtrebte. Die ihr nahgeſandten Granaten fonnten ſie niht mehr erreihen.
|_—- OÖſtlih von der Donaumündung befindet ſi die von den
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ein einziges Mal einen Treffer erzielten.
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