Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Bli auf das alte Kaſtell von Kavala.

Rechts die wohlerhaitene römiſche Waſſerleitung. 5 : #

_urſaht und es, wenn auch im weiteren Verlauf Monaſtir

operative Vorbewegung des franzöſiſchen Generals zu ver= hindern und ihn in dem geſe]ſelten Zuſtand zu erhalten, Der ſ2ine Lage ktennzeihnet. SS __ Unſere BViloex ſtellen das militäriſhe Leben und Treiben in der der Jnſel Thaſos gegenübexrliegenden feinen Stadt Kavalla dar. Dieſe Stadt liegt hinter dem äußerſten linken Flügel der bulgariſchen Geſamtfront und iſt ein- etwa

8000 Einwohner zählendex bulgariſher Etappenort. Von

den Bulgaren einſt im Balkankrieg erſtrebt, fiel es beim

Friedenſhluß Griechenktand zu. Heute verkehren türkiſhe und bulgariſche Soldaten in treuer Waffenbrüderſchaft ver-=

eint in dieſer Stadt, die, amphitheatraliſ<h an der Küſte erbaut, zwar im Jnnern wenig Anſprechendes zeigt, dagegen

als Geſamtlandſhaſt in Verbindung mit dem belebten

blauen Mer einen höſt reizvollen Anbli> bietet. Ritterlichkeit im Felde jezt und früher. Von G. Blomquiſt.

Es gab eine Zeit — niht zu entfernt im Hinbli> auf

‘das Alter des Menſchengeſhle<ts —, wo jeder freie Mann

bewaffnet ging und bereit ſein mußte, ſeine Waffen gegen die nächſten Na hbarn zu gebrauchen. Dann bildeten [ih allmähli<h Staaten, zunächſt natürlih kleine Staaten, und

ES

Tempelherren, Johannitern und andern herleitet.

_an Leben und Eigentum war noh gering. Gegenſeitige Fehden

_lihen Erſcheinungen. : __ Nachdem große Staaten zu=ſtande gekommen waren, bildeten Kriege gegen bena<hbarte Länder und Eroberungszüge etwas Gewöhnliches. - Fremdling war gleihbedeutend mit Feind, und “Frieden gehörte zu den Ausnahmen, während heutzutage der Krieg eine Ausnahme iſt. Und wie ungeheuer grauſam war niht die Kriegführung in alter Zeit. Man zählt die Ägypter zu den älteſten bekannten Kulturvölkern. Auf ihren Denk mälern ſieht man, wie dem König in feierliher Weiſe abgehauene __ Hände überreiht werden. Blieben Gefangene von dieſer grau=ſamen Behandlung verſchont, [o

|

Mot Eide ud Sie it zu Sklaven zu machen. Es wird berichtet, daß die Aſſyrer im allgemeinen ihre Gefangenen

| töteten, aber den gefangenen Offizieren lebend die Haut abv2rloren ging, do< mit größter Hartnädigkcit vermocht, jede

zogen. Jm Alten Teſiament lieſt man von grauſamen Kriegs-

| gebräuchen, aber au< von Anfängen einex gewiſſen Menſ<hli<h-

fecit, ja von den Anläufen zu einem allgemeinen Völkerre<t.

_In der Geſchichte Chinas tritt zum erſten Male eine Art

Ritterlichkeit in der Kriegführung zutage. Der befannte Volksrehtsgelehrte Richard Kleen verſichert, taß China früher als Europa ein Völkerre<t zur Anwendung brachte.

Das europäiſche Ritterweſen erſland unter dem Einfluß des Chriſtentums und zeihnete ſi<h dur< die Achtung vor

den Frauen aus, die geradezu in Frauenanbetung überging;

hierzu kamen Kämpfe für ideale Ziele, Kreuzzüge Und an=deres. Bemerkenswert iſt au, daß die Pflege der Ver-

- wundeten und Kranken, die im Weltkriege auf Grund der

deutſchen Wiſſenſchaft und der glänzenden Orc aniſation der Deutſchen ſo große Triumphe gefeiert hat, ihren Uxſprung von den alten Ritterorden des Mittelalters, E ie tann gegen S<hluß des Mittelalters das Ritterweſen entartete, iſt allgemein bekannt. — E __ Eine der edelſten Geſtalten des germaniſhen Stammes, Guſtav Adolf, dem die deutſ<hen Proteſtanten den Ehren=titel „Chriſt und Held“ beilegten, war ein großer Eiferer für ritterliche Kriegſührung. Er trug bei ſcinem FcldZug Hugo Grotius" De jure belli et pacis bei ſih und verſuchte die darin enthaltenen Gruntſäße in der Praxis des Krieges zu verwirllichen. Mit den Kaiſerlichen traf er ein —— . Abkommen, wonach ſih beide

Ankunft einer Kamelkolonne vor den Tabaklagerhäuſecn in Kabvalla.

eine R:chtsordnung fad Eingang. Aber ‘die Sicherheit

_ Parteien verpflichteten, die Gefangenen zu ſhonen. Nach dem Tode des Königs ließen aber die \<wediſchen und die faiſerlihen

|) Feldherrn die Geſeße der Ritter=-

lichkeit außer aht; Dörfer und" Städte wurden verbrannt Und die wehrloſe Bevölkerung nieder= gemeßelt. Daß die Shweden

‘in ihren ſpäteren Kriegen allge=

meine völkerre<tlihe Grundſäße

| zu fördern ſuchten und in ihrer

Großmachtszeit in eroberten

Ländern viel Menſchlichkeit an

den Tag legten, iſt ebenfalls ge=

ſhi<htlihe Tatſache. Der leßte | große Heldentönig Schwedens, _ Karl XIT., war auc ein Ritter ohne Furcht und Tadel, der n Europa Recht und Gerehtig= Feit walten laſſen wollte; im Kampfe für hohe Jdeale fand.

‘ex den Untergang. :

: Wenn die Deutſchen îm

_ Weltkriege viel Mitgefühl und

“Phot. Bild« und Film-Antt,

gehörten ebenfalls zu den alltäg- |

_ geſchah es nux, um ſie ſür Lebens- -

R