Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

Fliegerabwehrtanone auf einem Kraftwagen in Feuerſtellung. Neben dem Kraftwagen Mannſchaften, die diè Geſchoſſe mit dem Sétellſ{lüſſel ſtellen. Links ein Entfernungsmeſſer. : 5

daß ihr Erfolg von allen äußerlihen Kniffen und Lo>mit-

teln, wie ſie zum Beiſpiel bei den Siegesanleihen in Frank rei und Jtalien — überdies ohne re<hte Wirkung — verſucht

worden ſind, unabhängig iſt. -

Das tatſähli< wundervolle Ergebnis der ſechſten Kriegs-

anleihe im April 1917 iſt der beſte Beweis dafür, daß dieſe

Behauptungen - niht nationaler Ruhmredigkeit und vor= \hriſtsmäßiger Schönſeherei entſprungen ſind. Wenn au< die 13 Milliarden Mark unſerer „Sechſten“ niht an die _reihli< 20 Milliarden der leßten großen britiſ<hen Anleihe hinanreicen, ſo ändert das doh an der Tatſache unſerer

Überlegenheit in den Anleiheerfolgen nihts, denn man muß -

das Geſamtergebnis unſerer ſe<s Anleihen ins Auge faſſen,

die in faſt regelmäßigen Abſtänden von ſe<s Monaten

aufeinander folgten, während zwiſchen den ſelteneren bri=z tiſhen Anleihen Abſtände von einem bis anderthalb Jahren lagen (die Zwiſchenzeiten wurden mit kurzfriſtigen Schaß=_\<heinausgaben und Bankanleihen oder Auslandsvorſ<hüſſen aus Amerika ausgefüllt), ſo daß naturgemäß die einzelne Anleihe in England untex Umſtänden mehx als die einzelne deutſche Anleihe bringen kann. Das deutſhe Volk hatte

bis zum Frühjahr 1917 aber insgeſamt 60 Milliarden Mark

- Kriegsanleihen aufgebraht und davon bis zum 1. Mai 1917 bereits 58 Milliarden bar eingezahlt (von der ſechſten An-

gleih pflihtmäßig erſt 830 v. H. dex Einzahlungen fällig waren), während es das bri= tiſche Volk, dem der Geldmarkt dex ganzen Welt — wenigſtens der Form nah — offen ſteht, _bisher nux auf 39 Milliarden Mark gebra<ht hat. Diſe Zahlen fann fein Drehen und Deuteln aus der Welt ſchaffen. Und unſere 60 Milliarden Kriegsanleihe ſind „feſt fundiert“, ſind lang friſtig ange=-

Reich niht in kurzer Zeit wie= der zurüÜzuzahlen gezwungen iſt. Letzteres wäre eine bei

wirkungen fur<tbar beunruhi= gende Gefahr, die geräde wie= dex über der britiſhen Finanz=verwaltung, die es mit dem Éurzfriſtigen Anleiheverfah=z

des Zinsfußes verſuchen zu ſollen meinte, dauernd wie ein Damokles\<hwert \<webt. Denn dex Ablauf der kurzfriſtigen Anleihen nötigt, zu ihrem Rü>auf neue Anleihen, meiſt unter ungünſtigeren Bedingungen als zuvor, auf den Markt zu bringen oder foſtſpielige Umwandlungen der alten niedrig verzinslihen in neue hohverzinslihe vorzunehmen. England hat nur die Hälfte ſeiner Kriegſhuld langfriſtig gede>t, Frankreih nur den dritten Teil, Rußland und Japan noh viel wenige. — - _In Deutſchland ſind es zurzeit, nah Bewilligung des Teßten 15-Milliarden-Kriegsfredits, rund vier Fünftel. Den Reſt ſchießt die Reichsbank, bis ex dur< eîne neue lang-

leihe ſtanden an dieſem Tage nux no< 16,6 v. H. aus, ob-

legte Geldaufnahmen, die das

dex langen Kriegsdauer und denſhwerenfinanzlihenNach-

)

ren unter mehrfahem Wechſel

friſtige Anleihe abgebürdet wird, jeweils nah Bedarf dem

Reiche in Noten unter Entgegennahme von kurzfriſtigen _Reichs[haßwe<ſeln oder dur< Eröffnung von Girokrediten in. den Büchern der Reichsbank vor. Zur Beſchaffung

dieſer Summen begibt die Reichsbank entſprehende Mengen =

von Schaßanweiſungen an die großen Vermögensträger, die das ſi< bei ihnen anſammelnde Kapital ſhon vor der Ausgabe eïnerx neuen Anleihe nußbringend anlegen wollen. “Dieſe Schaßanweiſungen fließen dann, wenn eine neue Anleihe kommt, ſofort în großen Beträgen an die Reichsbank Zurü>, was jedermann in den wöhentlihen Ausweiſen der

Reichsbank, die dex Handelsteil der Zeitungen veröffentlicht, ; - m Die SU DE CUT

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Scheinwerfer bei einer Sliegerabwehrfanonen-Abteilung.

Bei einer Flaf- (Fliegerabwehrkanonen-) Abéteilung. Nach Auſnahmen der Berl. Zlluſtrat.-Geſ. m. b. H.

Einzahlungen einex neuen Kriegsanleihe genau verfolgen kann. Bei dex ſe<ſten Anleihe ſtieg Ende -März 1917 die Summe der Schaßanweiſun=en Slögli um 4/, Milliarden Mark, ſank abex im April faſt ebenſo ſ<nell wieder um 5 Milliarden Mark, als genug neues Anleihegeld eingezahlt

Vorſchüſſe daraus abbürden Tonnte. y

Kriegsanleihen arbeitet die Reichsbank, wie geſagt, mit

Staate; die Kriegsanleihen ſelbſt aber ſind wahre Volksanleihen, zu denen Millionen von Staatsbürgern ihr Geld beiſteuern, und ſind es dank der mehr und mehr vervoll=Tommneten Werbe-und & melte<nik der Reichsbank bei jeder neuen Ausgabe in im=mex höherem Maße geworden.

war, ſo daß das Reich ſeine

im Reichsbankausweis |

In dex Zeit zwiſchen den S

den großen Geldmächten im |