Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

69 O Jluſtrierte Geſichte des Weltkrieges 1914/17.

Das Berhältnis der

dg 5 Bolksmenge der Berij bandſtaaten zu der der Sz ; Miittelmüächte.

Von 1600 * Millionen Menſchen, die auf dex Erde leben , ſtehen 1355 Millionen im Weltkriege gegen die Mittelmächte.

- Dieſe würden ; eng an=einandezr ſtehend (6Mann auf 1am), das Königrei< Eùgland mit-Wales und Sw<hottland bede>en. Der Vievrbund zählt dagegen 155 Millionen Menſchen und würde (6 Mann auf 1 am) fnapp das König= rei<h Belgien füllen. Troß dieſer Minderzahl ſind die Exfolgeauf ſeiten der Mittelmächte — ein

… Beweis dafür, daß der

Erfolg im Krieg niht

von der Maſſe der Men=--

ſ<hen und des Materials abhängt.

des Infanteriſten dauert nur 65 Tage — brate es mit ſih, daß die Friedensausbildung hauptſähli< in den Sommermonaten dur<hgeführt wurde, wo günſtiges Wetter und längere Tageszeit eine beſſere Ausnüßung der allzu wenigen Übungswohen mögli<h mate.

Zum Sammeln von Erfahrungen über den Dienſt in der falten Jahreszeit in großem Maßſtabe hatte man erxſt Gelegenheit, als der Weltkrieg au<h die Shweiz nötigte, das ganze Jahr hindur< ihre Grenzen mit ſtarken Truppenabteilungen beſeßt zu halten. Nicht nur die etwa 1000 Meter über dem Meere liegenden Höhen im Jura, ſondern au< die bis zu 3000 Meter aufragenden Gebirge der italieniſ<hen Grenze waren dur< drei Kriegswinter dauernd geſichert. Manches, was man vor dem Kriege als Un-

und des Stilfſer Jos, wo an der Dreiſpracenſpißze (2843 Me-

Grenze zuſammenſtoßen. Nahe unterhalb der Dreiſprachenſpite, an dex nux ſelten und nur in ganz warmen Sommern der Snee ganz verſ<hwindet, liegt die Paßhöhe des Stilfſer JoOs (2758 Meter ü. M.), wo ſi auf der Ferdinandshöhe

Grenze an. ; Quarta Cantoniera (2487 Meter ùü. M.) die italieniſhen

Grenze. Hier ſtanden die ſ<weizeriſhen Truppen [hon oft Gewehr bei Fuß, während diht vor ihrer AufſtelTung gefo<hten wurde. Manches Mal ſind die Geſchoſſe über die Grenze geflogen, ‘ſo daß au< ſhon ein Toter zu beflagen war. Wie von beiden Gegnern, ſo ſind auh auf [<weizeriſher Seite Befeſtigungsarbeiten und Hindernislinien ausgeführt worden, um jeden Verſuh einer Umgehung des feindlihen Flügels über \<weizeriſhes Gebiet abweiſen zu können. . S

Während am Umbrailpaß und am Stilfſer Joh nux verhältnismäßig [<hwahe Abteilungen nötig ſind, iſt die Lage an der eutgegengeſeßten, der Nordweſte>e der Shweiz ähnli, was die Nähe der kriegführenden und der neutralen Streitkräfte anbetrifſt, aber doh inſofern anders, als dort viel ſtärkere Truppen einander gegenüberſtehen. Als im - Auguſt 1914 die Franzoſen von Belfort her dur die Bur=

| | gunder Pforte im Oberelſaß eingebrohen waren und die

deutſhe 7. Armee zum Angriff übecging, war die Gefahr vorhanden, daß franzöſiſhe Heeresteile in die S<hweiz abgedrängt wurden. i -

Schon damals ſtand ein großer Teil der [<weizé= riſ<hen Armee dort bereit, alle Truppen dex kriegführenden Mächte zu. entwaffnen und zu intexrnieren, die über die Grenze gedrängt würden. Bis jetzt iſt das allerdings nur bei einzelnen ſ<wa<hen Patrouillen der Fall geweſen, die ſi allzu weit vorgewagt hatten und vom Rü>weg abgeſ<hnitten worden waren.

Aber niht nur die Entwaffnung einiger Verſprengter macht die ſtarke Beſeßung dex Stelle notwendig, wo die deutſhen und franzöſiſhen Shüßengräben und Drahthinderniſſe ‘an die Schweizer Grenze heranreihen. Jm Wintex 1916/17 ſchien es mehrmals, als ob an der Burgunder Pforte größere Kämpfe in der Entwiälung be=-

griffen ſeien, und oft zitterten in Baſel die Fenſter vom

mögli angeſehen hatte, iſt nun ohne Sha=den für die Truppe geleiſtet worden; im Gegenteil: zu den wertvollen Erfahrungen, die man ſammeln konnte, um ſih gegen die Unñbilden der Witterung zu ſhüßen, iſt au< no< die Steigerung des Selbſtvertrauens gefommen, die mit der Überwindung von Strapazen enge zuſammenhängt.

In einer Beziehung hat allerdings die ſ<weizeriſhe Armee einen Vorſprung vor anderen gehabt. Die Entwi>lung des Winterſports im leßten Jahrzehnt hatte zur Folge, daß in den Einheiten eine große Zahl von Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten vorhanden iſt, die niht nur im Schnee\huhlaufen geübt, ſondern auh imſtande find, anſtrengende Hohtouren im Winter auszuführen. Dieſe konnten als Lehrer dienen, und niht nux in den Einheiten des Auszugs, ſondern au< in mancher Landwehrfompanie ſind in den im Gebirge verbrahten Wintermonaten ſehr gute Ergebniſſe im Shneeſhuhlaufen erzielt worden. (In der Schweiz wird die Heeresklaſſe, die die Wehrpflichtigen vom 20. bis zum 32. Altersjahr umfaßt, nah alter Überlieferung mit „Auszug“ bezeichnet; das ſind die Wehr-

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männer, die auf den erſten Ruf ins Feld ziehen müſſen.)

denen [<weizeriſ<he Truppen nun ſhon drei

ESE Der Vierbund. Eh d mn S Feindliche Mächte. iner Der mterelſante e Vom Vierbund besetzte Janteſten Punkte, an “EW feindliche Gebiete. 7 7 Unbeteiligte Mächte Jahre lang auf Grenzwaht ſtehen, iſt un- 7 ambrieo

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zweifelhaft das Gebiet des Umbrailpaſſes

Die von den Mittelmächten eroberten Gebiete,

ter ù. M.) die ſ<weizeriſhe, öſterreihiſhe und italieniſche -

die öſterreihiſh-=ungariſ<hen Truppen eingerihtet haben. _Jhre Schüzgengräben ſchließen enge an die [<weizeriſhe

Gegenüber auf italieniſcher Seite befinden ſih bei der

Truppen, ebenfalls mit Anlehnung an die [<weizeriſhe