Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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Männer, Abier aus der Wurzel der alt homeriſchen gere<ten Abier. Ell, All oder Jll aber heißt in dieſer Mundart, Stamm oder Horde (Reineggs LT. p- 96) und fömmt im erſten ihrer Stämme Ch-=-eli vor; während im andern Stamme Er-guna oder Chuna, das Wort Chun, gleichfalls ſcythiſcher Mundart, der Wurzel Er ſi< beifügt, wovon das Volk Uar<honniten bei den Byzantinern genannt wird. So wird klar, daß dies Volk der ſcythiſh ſcolotiſchen Wurzel angehört, und- alle die Lesgiſchen Stämme umher, die meiſt in All enden, wie Bafktalall, Hadall, Ghewalall u. ſt. w. werden gleichen Urſprungs ſeyn. Die Diduri oben, die Avaren in der Mitte und die Gerri des Ptolemäus unten am Meere, in Chiroe der Tafel, ſämmtlich Lefos oder Lesgier, unter die Hegemonie der Abier oder der Avaren geſtellt, werden daher ſcythiſ< redend, au<h Scythen in der Wurzel ſeyn. Die Sprache aber, die ſie ſpre<en, und die ſi< in den verſchiedenen Stämmen in viele Mundarten ſpaltet, zeigt eine ſtarke Beimiſchung aus den Tſchudiſchen Sprachen des Nordens. Nördlich von ihnen ſißen nun am Ausfluß ver Sundſcha, und in der Ebene ſtromaufwärts, bis zum Einfluß des Terek in der Chene, die Jſon=- dae. Ucber ihnen wird dann, im Gebirge der Quellzuflüſſe dieſer Sundſcha, ein anderer Stamm geſiedelt ſeyn, den Ptolemäus die Tusci nennt. Auch dies Volk iſ in viele Stämme getheilt, worunter die Tſchetſchenzen, Kiſti, Ju=guſchen beſonders ausgezeichnet, in den nördlichen Thälern des Caucaſus woh=nen; die Tuſchen im engeren Sinne aber mehr die Südgehänge vom Alaſon bis zur iberiſchen Pforte bewohnen, und den Jberiern mehr zugethan, in ſte= ter Fehde mit den Lesgiern leben. Alle dieſe Stämme ſind ſprachverwandt, und reden jedoh einander ſehr entfremdete Mundarten eines Jdioms, das na< Claproth viel Aehnlichkeit mit dem Lesgiſchen, beſonders dem Avariſchen hat, ſi aber einem eigenthümlihen Elemente angelegt. Dies erſcheint am reinſten in der Sprache der Tuſchen, die Pallas für eine Alaniſche erklärt; woraus ſi. ſ{ließen läßt, daß dieſe Gruppe, aus einer Einwanderung ſcythiſcher Clemente in Turaniſche entſtanden, den vermittelnden Uebergang zwi chen beiden Völkern bildet. Jn der folgenden Gruppe werden die Olondä die untere Alonta bewohnen, während an der obern die Vali oder Thalli ſien; in vierter Gruppe werden die Udeni von der Rha bis gegen die Alonta