Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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auf ihm; fein Tod, keine Naht, kein Widerſacher iſt doxt zu finden, nur Friede und Heil, und die Quellen des guten Waſſers fließen da; und der Lebensbaum Heomo ſteht, wo die Brücke Tſchinevad zum Orte der hôchſten Seligkeit hinüberführt. Dieſer Albordj, in Mitte von Khunnerets=-Cden, wird daher den Medern das bergausſtrahlende Armenien ſeyn; die große Völferburg ift dort aufgebaut, das Stammhaus des ganzen Geſchlechtes wird vort ſich finden; die Grundveſten des Hauſes Madai ſind in dieſen Nabelberg, den Nafedhro oder Niphates, gelegt. Hier hat Dſchemſchid ſeinem Stamme ven Ver, die erſte Stammburg, deren weiter Umfang von vier Seiten begränzt | wird, gebaut; und das vierſeitig eingeſchloſſene Erdreich mit Menſchen und Rindexn, und Bäumen, und Feuern belebt, und Wege und Straßen, und einen Pallaſt der Höhe dort gebaut. Das iſ nun Ver-ene, und man möchte es ſich in Mitte jenes alten Magierlandes, und in der Nähe des Berges Vaus denken; wo auch ein Bezirk Arvene, armeniſ< Arveniz-Zor heißt. Als aber nun die Austreibung erfolgte, und, Ahriman die Schlange, Eden mit zehnmonatlicher Kälte {lug; da wanderte auh das Haus des Madati aus dieſem ſeinem Stammſiß aus, ins wärmere Lichtland des Südens. Das Haus aber theilte ſi< inzwiſchen hald in drei Unterhäuſer, Dem des gemeinſamen Stammvaters, das im prieſterlichen Erſtgeborenen ſich fortſezte, der ſih am nächſten zux alten Heimath hielt, fügte ſi<- nämli< das des Zweitgeborenen anz; der als der Kriegsmann in dieſem Hauſe na< dem Oſten von Jran zog, und die bactriſhen Stämme begründend, in der mittelaſtatiſhen Höhe einen neuen Stüzpunct gefunden. Die Dreizahl ergänzte ſich dur< den Drittgeborenen in der Ordnung, den Perſes oder Parſa, der am tiefſten in den Süden gezogen. Der Stamm, der alſo fih verzweigt, veräſtelte ſi< noh weiter in ſeinen Unterabtheilungen, und ſo hatte Jran allmählich ſeine Bevölkerung erlangt. Aber nicht friedli< war dieſe Cinwanderung geſchehen; die Cinwandernden waren, indem ſie allmähli<h vorgedrungen, bald auf einen Widerſtand geſtoſſen, der in demſelben Nimrodsreiche wurzelte, dem ſte urſprünglich ausgewichen waren. Die cuſchitiſhen Cephenen drangen von Süden nah Norden hinauf, den von Norden na< Süden vordringenden mediſchen Japhetiden entgegen; es fam zu harten Kämpfen, die dur< Dſchemſchid und Zohak in 198