Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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berg und ihr Dſchenk Beheſcht; während die Andern ihr Eden in Armenien ſuchien; die Jraniſche Sage aber ſi< unter beide, in einer mediſchen und einer bactriſchen Form, theiſte. Unterdeſſen blieb no< lange die Erinnerung an die urſprüngliche Wahrheit unvertilgbar im Gedächtniſſe der Völker aufbewahrt ; und“ dies Bewußtſeyn hat mehrmals Einzelne, im Laufe der Geſchichte, bewogen, im Lande ihrer Väter Zuflucht zu ſuchen. Die georgiſche Geſchichte exzählt bei Claproth: „Als Moſes dur<hs rothe Meer zog, führte Kaichosro oder Kaifawus glüclihen Krieg mit Turan. Einige Turanier, die der Niederlage entronnen, kamen über das caspiſhe Meer, aht und zwanzig Familien ſtark, na< Mzchetta in Georgien; und weſtli< von dieſer Stadt im Hochgebirge lieſſen ſich die Meiſten von ihnen nieder, und erbauten dort das feſte Schloß Ssarkhinä. Jn dieſer Burg vertheidigten ſie ſi{< gegen Alexander eilf Monate lang, und endlih auf's Acuſſerſte gebracht, eutwichen ſie, indem ſie dur< den Felſen ſi<h dur<gruben, und lieſſen ſich im heutigen Gebiete Didocthi nieder, und ihre Nachkommen, mit Lesgiern vermiſcht, ſind die Dido.“ Das waren alſo Turanshelden, moſociſchen Stammes, was {on der Name ihres Schloſſes, Sarkhine, das Eiſerne, verräth; ſie haben, wie in der türkiſchen Sage die Väter des Stammes, dur< den- Felſen ſich durhgegraben; was ſie aber ins Kurthal geführt, war daß ſie ihre älteſten Stammväter dort gewußt, Aehnliches, was hier das Geſchlecht der Orpelier aus . Dſchenasdan, oder vielmehr Turan, nah Georgien geleitet, hat auh die Mamigonier in der Saſſanidenzeit, vom Cingange zum Serenlande her, nah Armenien getrieben. So famen im zweiten Jahrhundert vox Chriſti Geburt Hiudu mit ihren Göttern nah Daron in Turuperan, bauten dort Städte, und erwu<ſen in Armenien zu einem kleinen Volke, wie au< Cananäer Dort ihre Zuflucht ſuchten.

Unter den Volfsſtämmen Aſiens haben wir no< Eines nicht erwähnt, der Dahen nämlich, über dem Südoſtwinkel des caspiſchen Meeres, in Dehiſtan neben den Hyreaniern angeſiedelt. Sie ſaßen an der alten Mündung des Oxus in den Meerbuſen von Balfan, am Fuße der gleichnamigen Berge, und längs dem Strome hinauf, bis in die Gegend, wo der Tesdjen oder

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