Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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eint, ſie werden dem Sem zugeſprochen ſeyn. Jn Cham tritt alſo vorherr=hend das Leben mit allen- ſeinen Trieben, Neigungen und Juftincten hervor. Das Leben aber wurzelt in der Crde; ſeine Sympathien ſind alſo vorzüglich gegen dieſe hingerichtet, und zwiſchen ihm und ihr verläuft nun jener Prozeß, der weſentli< als Lebensprozeß ſich geltend ma<ht. Auf der Erde aber iſ alles Höhere aus der Wechſelwirkung der elementariſhen Formen hervorgegan=gen. Das Feuer in der Hülle der Lebenêluſt wirkſam, und die Erde im Waſſer aufgeldst, ſie haben die Vegetation unter Cinwirkung der höheren Schöpſferfraft hervorgetrieben, und den vegetativen Lebensprozeß eingeleitet; aus deſſen Müte iſ alsdann im weiteren Verlaufe der {öpferiſ{<en Evolution mit der Animaliſation auch der animaliſche Prozeß hervorgegangen. Jin Feuerothem, zu=fammenwirkend mit der feu<hten Nahrung, beruht nun auh die lebendige Weh= ſelwirkung, die zwiſchen dem einzelnen Menſchen und der entſpre<henden Naturſphäre verläuſt; fie wird um fo lebhafter von ſtatten gehen, und die Lebensflamme um ſo heller brennen, je mehr die vorherrſchende Anlage na< abwärts geri<htet, und je mehx die Naturſphäre in gleih überwiegender Anlage ausgebildet iſt. Wo alſo eine ſcharf bebrütende Feuerluft mit einer ſtoffgetränkten Feuchte zuſammentrifft, dort wird Cham ſiedeln und wohl gedeihen. Wo die tropiſhe Sonne in Mitte einer fruchtbaren Dammerde die Fuſſe der Tropenwelt in Pflanzen und Thieren hervorruft; dort, wo dem Feuer von oben no< etwa gar das Crdenfeuer von unten entgegenkömmt, und nun no< größere Fülle in den Erzeugniſſen zum Vorſchein bringt, dort wird Cham ſi<h heimiſch fühlen, und dahin werden ihn alle ſeine Juſtincte zichen. Da nun alle dieſe Bedingungen nirgend vollkommener als am Fuße der africaniſchen Hochländer, im untern Sudan, ſi< erfüllen; ſo iſ auch der innere Lebensmagnet vorzüglich dahin gerichtet; und dies Land iſt der Hauptſib des Stammes Cuſch geworden, in dem der Vitalprozeß na< der negativen Seite hin ſolche Fülle des Stoffes zuführt, daß das Lebensöl in ſeinem Andrange niht ganz aufgebraunt, in der Schwärze des ganzes Hautſyſtemes ſich abſezt. Aber überall au< dort, wo nur die Lebensfactoren in der geforder= ten Energie zuſammenwirken, ſind ‘die Chamiten zu Hauſe; am liebſten da, wo die Natur ihnen von ſelber ihr Bedürfniſſe ſpendet; ſonſt aber wohl au<