Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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Jran. Das mittelländiſche Meer und das ſ{<warze, ſie {ließen zwiſchen ſ< ab Kleinaſien, das man zuglei< Klein-Europa nennen möchte, Zwiſchen dem ſ{<warzen Meere und dem ‘caspiſchen in der. Mitte, und nordwärts der Tanais- und der Wolgamündung, wird eine andere Halbinſel ausgeſchieden, das heutige Flachland von Kaufaſien; das wieder ‘als das Vorland der ganzen “nordeuropäiſchen und nordaſiatiſchen Ebene betrachtet werden kann. Endlich zwiſchen dem caspiſhen Meere und jenem Sandmeere von Jran findet ſi cin drittes Land ausgeſchieden, das die Waſſerſcheide zwiſchen beiden Meeren in ſi< befaßt; alſo der öſtlihen Gränze von Kaukafien entlang die Weſt- und Süduſer des caspiſchen Meeres, den nördlichen Abfall im Albursgebirge bis zu den caspiſ<hen Päſſen, und ebenſo ‘den ſüdlichen gegen die iraniſche Cinſenkung, bis zu den Parthern, und ſo am Zagros hinunter bis zu der Perſer und Elamiter Gränzen in ſi< \{ließt. Das wird alſo oben Aitropatene oder Aderbeidgan, das Feuerland längs dem Kiziloſcin, und unten das Kurgebiet, bei ſeinem Ausfluß in das caspiſhe Meer, und den Weſt- und Nordrand Mediens in ſih befaſſen. Dieſe drei Voxrlande legen ſi<h daher um das Howland Armenien im Halbkreiſe an, Kleinaſien öffnet, in leihten Uebergängen, durch ſein LTafelland den Zugang in ſeine weſtlichen nördlichen und ſüdlichen Abfälle, und ſona Mittel- und Südeuropa. Die Cbene von Caucaſta, nur an den Rändern von ſeinen Bergzügen umfaßt, breitet ſich am Fuße des Caucaſus aus; und alle feine Thore öffnen ſ< in die Halbinſel, und fohin die nordiſ<he Chene. Das Kurthal unten und Atropatene oben, ſte bilden die Zugänge zu Mittelaſien und zur iraniſchen Höhe, von Armenien her. So ſetzen alfo die drei Ländermaſſen gleichfalls, der Form nah, in ein Kleeblatt mit drei Blattabſchnitten ſich zuſammen. Die Japhetiden nun, Be= wohner Hocharmentens, glei<h den Zugvögeln dem Magnete in ihrer Bruſt folgend, der gegen Weſten, gegen Norden und gegen Oſten gerichtet war, traten ihre Wanderung damit an, daß ſie von der Mitte eccentriſ< in dieſe Vorlande hinüberzogen, ſo daß alſo, was oben in der Höhe nur knospenhaft in ſi<h zuſammengedrungen beſtanden, in ſeine drei Kelchblätter ſi<h entwi>elte. Die, welche na< Weſten, na< Kleinaſien hinüberzogen, hatten die Beſtimmung, die eben genannten europäiſchen Lande mit ihren Geſchlechtern zu er=