Die Japhetiden und ihre gemeinsame Heimath Armenien : Festrede für die Feyer des fünfundachtzigsten Stiftungstages der Academie am 28. März 1844 : auszugsweise gelesen in der öffentlichen Sitzung der königl. Academie der Wissenschaften zu München

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Ueber die trojaniſ<- phrygiſche Dardania ſind ſie ausgezogen in Samothrake haben ſie geweilt; von der Südküſte Rumeliens ſind ſie dann in Makedonien eingewandert; und überall Wurzeln in die Erde treibend, ſind ſie in Epirus angekommen, und haben dort “im druidiſchen Cichenhaine die redende Ciche des Zeus bei Dodona zu ihrem Stammesheiligthum erhoben. Von dort aus ſind ſie theilweiſe in die Gebiete der Jllyrier eingedrungen; ſüdwärts in den Peloponnes cingewandert, und dann von da dreizehn Menſchenalter vor dem Sturze Trojas, ‘in das von Neptun tro>en gelegte theſſaliſhe Ringgebirge eingewandert, und haben nun das mächtige Pelasgerreich gegründet, das ſich vom Strymon bis zum fernen Sonnenuntergang, und zum Bergwald von Dodona, und von den Päonen im Gebirge, bis na< Argos und darüber hin, ausgebreitet, Aber au< bis zur italiſchen Oenotria ſind dieſe Wanderſtôrche hinübergeflogen, und haben im Süden der Halbinſel ein anderes Weſtreich, ihrem Oeſtlihen zur Seite, gegründet. Die Hellenen waren ihnen nah über die ſüdliche Straße des Hellespont gezogen; während die Thrazier über vie nördliche in Europa angelangt. Die na< vorwärts ſtrebenden Hellenen fanden den Zug der Völker ſto>end, und ihr Gebiet von dieſem Pelasgerreich zum voraus ſhon beſezt. Cs mußte zwiſhen den Vorwandernden und den Nachwandernden zu einem Kampf gedeihen; und ſo entzündete ſich der blutige Stammeskrieg zwiſchen den“ Pelasgern und Hellenen," in dem die leßzteren ſiegreich wurden, die erſteren aber zum Theil in die Knechtſchaft der Sieger famen. Das Pelasgerreich wurde geſprengt, die Trümmer breiteten ſi< allumher unter den umwohnenden Stämmen aus; der Stamm ſelber aber fam in ein Verhältniß zu den Siegern, wie die Juden nah der Zerſtreuung. Die Hellenen aber wanderten ſofort in drei Stämmen: Aeolier, Dorier und Xuthier, vie wieder, da die Xuthier ſich in Achäer und Jonier lösten, die Vierzahl in ſi<h aufgenommen, in die ihnen abgefämpften Gebiete ein. Die Thrazier, aber glei<falls in drei Grundſtämmen: Dahen im Gebirge, Geten im Mittellande, und folche von der Niederung, ſiedelten ſich hinter ihnen in den Flußgebieten des Hämus nördli<h und ſüdlih an. So iſ die europäiſche Chene, von der Wolga bis zum Rheine und darüber hinaus längs dem Meere, und dann das weſtlich - europäiſche Mittelland vom Rheine bis zur Rhone, von