Die Physiognomie des Menschen

sogar die Menschenfresser und Kannibalen an Unmensclichkeit und Härte übertraf und sich von Papst und Gott lossagte, um im Blute der Unschuldigen zu waten, alle Altäre zu verwüsten und der

Schreken der Menschheit zu werden.

5. Die Augenbrauen.

Augenbrauen, die nicht geradlinig verlaufen:

Bei mannhaften Leuten, sagen Polemon und Adamantius, sind die Augenbrauen nicht gerade ausgespannt, sondern etwas gekrümmt. Polemon schreibt ferner, die Hautfalte der Augenbrauen, die wir schon oben erwähnten, schließe, wenn sie gekrümmt sei, unbesonnenen Zorn aus. Mahumet II., der Eroberer von Byzanz, hatte drohende, wie ein Bogen gekrümmte Augenbrauen und war sehr kühn, ehrgeizig, ruhmsüchtig, kriegerisc, unüberwindlich und grausam.

Augenbrauen, die sich zur Nase hin ziehen:

Solche Augenbrauen kennzeichnen nacı Aristoteles einen wilden, heftigen Menschen. Galen und Plinius sind derselben Ansicht. Meletius schreibt: Menschen, deren Augenbrauen im Bogen zur Nase laufen, sind dumm und töricht. Man nennt diese Augenbrauen gemeinhin finster, und wenn wir grimmig aussehen wollen, ziehen wir die Augenbrauen zur Nase herab. Die Löwen nennen wir grimmig, da sie die grausamsten Augen haben. Plautus stellt seinen Kuppler mit finsteren Augenbrauen dar, denen ein rauher Charakter entspricht. Augenbrauen, die sich zur Schläfe hin ziehen:

Aristoteles und nah ihm Galen und Plinius deuten derartige Augenbrauen auf Spott und Heuchelei. Meletius schreibt, sie offenbarten Heucelei und Verrat.

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