Die Physiognomie des Menschen

ansieht, der ist arglistig, verlogen, falsch, störrig, träge und mundfaul.

Lange Augenbrauen:

Sie bedeuten Anmaßung und Unverschämtheit. Albertus findet große Augenbrauen mit vielen langen Haaren bei harten, nachdenklichen Menschen. Dünne Augenbrauen:

Augenbrauen mit wenigen oder gar keinen Haaren deuten auf Schwäche und Schlaffheit, sagt

Albertus und nach ihm Conciliator.

Augenbrauen mit wenigen langen Haaren:

Aristoteles beschreibt dem Alexander die Augenbrauen sehr genau und sagt unter anderem: Wer Augenbrauen mit wenigen langen Haaren hat, der hat eine gute Auffassungsgabe: wenig Haare, weil dichte Unfähigkeit zum Reden bedeuten, und lange, weil mannhafte Menschen und Löwen solche haben.

6. Die Wimpern.

Die Wimpern sitzen am Rande der Augenlider, und zwar in zwei Reihen, einer unteren und einer oberen.

Ausfallende Wimpern:

Wem die Wimpern ausfallen, der ist ebenso wie der Kahlköpfige geil und unkeusch, sagt Aristoteles in seinen „Problemen“. Die mit auf die Welt gebrachten Haare, die mit der Zeit nachwachsen, fallen infolge von Ausschweifungen alle aus, und zwar sind das die Haupthaare, die Augenbrauen und Wimpern, die, weil sie ganz oben am Körperende sitzen, wenig Blutzufuhr haben und sich daher durch Unzucht leicht erkälten können. So fallen dann schließlich die Haare an diesen Stellen aus, da sie ihre Nahrung nicht verarbeiten können.

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