Die Physiognomie des Menschen

keit keineswegs nur im Zusammentragen von Brucdstücken bestand; er war stets bemüht, das gesammelte Material in einen sinnbezüglichen Zusammenhang zu stellen. Wenn es ihm nicht gelang, „die Wissenschaften in irgend einem Sinne zur Einheit heranzurufen“, so hatte er doch einen umfassenden Überblik über den Gesamtbereich der Wissenschaften. Das bezeugt neben seinen vielen Schriften aus den verschiedensten Gebieten besonders die Niederschrift der „Scientiarum omnium sinopsis“, einer Art Encyklopädie, die leider nicht mehr erhalten ist. Außer den wissenschaftlichen Werken schrieb er etwa 24—25 Dramen und Komödien. Es würde sich lohnen, Leben und Werk Portas als eines Typus des mittelalterlichen Gelehrten ausführlich zu würdigen. Hier, wo wir nur einen flüchtigen Abriß geben können, muß uns eine kurze bibliographische Zusammenstellung genügen. Die Daten habe ich, wo sie nicht durch eine eigene Arbeit gewonnen sind, entlehnt aus: D... (Henri Gabriel Duchesne), Notice historique sur la vie et les ouvrages de ]. B. Porta, Gentilhomme Napolitain. Paris, Anno 9 (1800/01), und aus: R. P. Niceron, M&moires pour servir ä l’histoire des hommes illustres dans la r&publique des Lettres Tome 45. Paris 1745.

Werke Portas:

1. Magia naturalis sive De Miraculis rerum naturalium Libri 4. Neapel 1555 (?) und 1558. Antwerpen 1560, 1561, 1564, 1570.

Dies Büchlein soll Porta angeblich im Alter von 15 Jahren geschrieben haben. Es ist der erste Entwurf der späteren Magia naturalis (s. Nr. 5). Goethe schreibt darüber in der „Geschichte der Farbenlehre“: „Dieses Büchelchen mit beständiger Rücksicht auf jene Zeit und auf einen so jugendlichen Verfasser zu lesen, ist höchst interessant. Man sieht dessen Bildung in der platonischen Schule, heitere mannigfaltige Kenntnisse,

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