Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen

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gefordert, ihr«zu folgen. Er weigerte ſi<h aber im Traume mit * dem Bedeuten, daß er als Wächter der Stadt ſi<h von ſeinem Poſten nicht entfernen dürfe. Nachdem er längere Zeit ſtandhaft geblieben, gab er endlih der Verſucherin nah. Er vergaß ſeinen der Republik geleiſteten Eid, ließ ſeine Waffen im Stiche und folgte dem wunderſhönen Weibe. Jm Traume entrü>te ſie ihn der Stelle, wo er ſaß, und als er erwachte, fand er ſih in einem herrlichen Palaſte, umgeben von liebli<h duftenden Blumen und Bämwnen, auf denen ſih prächtig gefiederte Vögel ſchaukelten, welche den Palaſt mit ihrem herrlihen Geſange erfüllten. An ſeiner Seite aber ruhte ein {önes Weib, dasſelbe, das ihm im Traume erſchienen war, und liſpelte ihm viel von Liebe in's Ohr, bekränzte ſein Haupt mit Blumen und weisſagte ihm, daß er der Gründer einer großen Dynaſtie werden würde, wenn er bei ihr verbliebe; ſo oft er Sehnſucht fühle, ſeine Heimat zu ſehen, wolle ſie ihn hinabführen an einen Ort, wo er die weiße Kotor erbli>en könne. Fvo war es zufrieden; doh nah dem erſten Taumel der Liebe fühlte der Verräther Gewiſſensbiſſe, und er bat ſeine Göttin, ihn die Heimat wiederſehen zu laſſen. Darauf führte ſie ihn viele Stufen hinab, bis er am Ausgange einer Höhle ſtand, und tief — tief unter ſih die geliebte Vaterſtadt Cattaro erbli>te, von deren Zinnen Trauerfahnen wehten. Das ging dem freien Sohne der Bocche zu Herzen; Fluchtgedanken wurden in ihm rege; er gewahrte eine vom Waſſer geriſſene Felſenſpalte, dur<h welche er zu entfliehen hoffte; darum bat er jet argliſtigerweiſe die Kraljevicza, ſie möge ihm eine Stunde ungeſtörten Aufenthaltes hier in der Höhle geſtatten. Die Fee willigte ein — ſie verſ<hwand und ließ den Geliebten allein. Jvo machte ſi<h nun auf und nahdem er aus ſeinem Hemde ein Seil gedreht, trat er den gefahrvollen Abſtieg an; bald im wilden Geſtein, bald an einer Wachholderſtaude ſein Seil anknüpfend, ließ er ſi< hinab von Grat zu Grat, bis er wieder auf der Plattform des Caſtells ſtand. — Flugs ging er hinab zur Stadt; dort fand er die zurückgekehrten Krieger trauernd bei den Leichen ihrer Weiber und Kinder, denn als die Cattareſer fortgezogen waren gegen Cettinje, da waren die Moslemims in die Stadt eingefallen, hatten geraubt und geplündert und Weiber und Kinder umgebracht. — Ein Mann, der ſih glü>li< gerettet, zog den Cattareſern nah und gab ihnen Kunde von dem Schredllichen; da machten ſie mit Balſcha Frieden und kehrten heim. Weinen und Wehklagen erfüllte jezt die Luft, und die Flüche, die dem Ver-